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Objektiver Glaube

Kürzlich erzählte mir ein Kollege – er weiß, dass ich Christ bin – folgenden Witz:
Ein katholischer Priester, ein evangelischer Pastor und ein Baptistenpastor stehen vor einem Fluss und müssen irgendwie herüberkommen. Der katholische Priester bekreuzigt sich, macht und paar Schritte und – erreicht das andere Ufer. Der evangelische Pastor vollzieht ebenfalls sein Ritual, macht ein paar Schritte und – erreicht ebenfalls das andere Ufer. Nun betet der Baptistenpastor, macht seine ersten Schritte und – wird von der Flut mitgerissen und stirbt. Darauf der katholische Priester zum evangelischen Pastor: „Sein Glaube war zwar groß, aber er hat die Pfosten unter dem Wasser nicht gesehen!“ (sinngemäß widergegeben)
Der Witz ist vielleicht nicht besonders witzig oder tiefgründen, spiegelt aber einen Denkfehler wider, der von vielen gemacht wird: Man misst den Wert, die Qualität eines Glaubens an der „Menge des Glaubens“, die man hat, oder an der „Größe des Glaubens“. In dem Witz wird zwar auch der Glaube an sich runter gespielt, aber das eben beschrieben Denken findet sich auch bei dem Priester wieder: „Sein Glaube [der des Baptistenpastors] war zwar groß…“, also an sich ganz wertvoll, aber gebracht hat er ihm trotzdem nichts! Der Wert eines Glaubens liegt aber nicht in der Größe desselben, sondern in dem Wert des Glaubensobjektes! Ich kann mit einem riesigen Glauben über eine dünne Eisschicht wandern und einbrechen – falsches Objekt. Ich kann mit einem sehr, sehr kleinem Glauben über eine dicke Eisschicht wandern und breche nicht ein – richtiges Objekt. Und der Wert unseres christlichen Glaubens entspringt auch nicht in erster Linie aus der Größe, oder der Menge unseres Glaubens, sondern aus unserem Glaubensobjekt: Christus allein! Jesus Christus ist das wahre Glaubensobjekt, welches wirklich trägt und hält. Viele religiöse Menschen haben einen großen Glauben – oft einen größeren als manche Christen – aber leider, leider gilt dieser große Glaube einem falschen Objekt.

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