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Als Oncken bei den Mennoniten rauchte

Die Mennoniten-Brüdergemeinde (MBG) ist 1860 auch durch den Einfluss von dem Baptisten Johann G. Oncken, vor allem in der Tauffrage, entstanden. Oncken ist Gründer der ersten Baptistengemeinde Deutschlands in Hamburg. In der ersten Zeit der Mennoniten-Brüdergemeinde suchte sie immer wieder den Kontakt zu seiner Gemeinde, das Glaubensbekenntnis der MBG aus dem Jahr 1873 nahm als Grundlage sogar das Glaubensbekenntnis der Baptisten. In einem Bericht über den Besuch von Oncken bei den Mennoniten-Brüdern heißt es:

Ferner auch das Tabakrauchen, das die Baptisten nicht so streng verbieten, wie wir bei uns; ja, dass Br. Oncken mitunter auch hier bei uns geraucht habe. Einige Brüder ahmten ihn in diesem nach, was aber nicht zum Frieden diente. […] Was das Tabakrauchen betrifft, so wollte die Gemeinde es nicht dulden […] so wurde beschlossen, die rauchenden Brüder […] nicht als Gemeindeglieder zu betrachten.

Beobachtungen:

  1. Die äußere Form (hier: nicht zu rauchen) ist ein wesentlicher Bestandteil der Frömmigkeit. Es wird deshalb Gemeindezucht geübt.
  2. Die Zusammenarbeit mit Oncken ist trotz des Rauchens möglich. Die Zusammenarbeit mit den eigenen Leuten ist wegen des Rauchens nicht möglich.
  3. Die Bibel wird nicht befragt. Die Grenze ist bereits vorab gezogen worden, und zwar strenger als die anderen sie ziehen.
  4. Die Raucher unter den Mennoniten nehmen keine Rücksicht auf die anderen. Sie beginnen mit dem Rauchen, weil sie jemanden nachahmen.

Ach, ja: Ich rauche nicht, empfehle es keinem und bin überzeugt, dass die Schrift uns davon abrät.

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