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DER SPIEGEL über „Die letzten Tage des Jesus von Nazareth“

„Es ist ein Krimi von historischem Ausmaß: Was passierte wirklich um den 7. April des Jahres 30, als in Jerusalem angeblich der Gottessohn hingerichtet wurde? Mit modernsten Geräten werten Forscher Indizien aus – ihre Erkenntnisse können Skeptikern kaum gefallen.“

Mit diesen Worten leitet „DER SPIEGEL“ in seiner aktuellen Ausgabe[1] einen interessanten Artikel über die letzten Tage Jesu ein. In dem Text führen die Autoren mehrere wissenschaftliche Erkenntnisse über die damaligen Ereignisse auf, welche erstaunlich mit der biblischen Darstellung harmonieren. Interessant ist, dass diese Entdeckungen lange Zeit geläufige Argumente von Skeptikern entkräften. Hier einige Beispiele:

Die Person „Kaiphas“

„der Mann blieb lange ein Phantom, eine literarische (also fiktive[2]) Figur. Vor einigen Jahren dann entdeckten Ausgräber im Süden Jerusalems eine längliche Kalksteinkiste – ein sogenanntes Ossuar. In Ossuaren wurden die Knochen verwahrt, es gibt einige dieser Steinbehälter aus damaliger Zeit. „Aber“, sagt Mevorah und zeigt auf die fein gearbeiteten Blumenornamente, „das hier ist eines der schönsten Ossuare, die wir kennen“ Und vor allem steht auf zwei Seiten der Kiste auf Aramäisch eine Name: Kaiphas.“

Der Ort „Magdala“, Herkunftsort der Maria  Magdalena

„Lange war nicht einmal klar, ob es überhaupt den Ort Magdala gab. Mönche fanden in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts Rest davon, aber die eigentliche Entdeckung machten Experten der Israelischen Altertumsbehörde 2009: Damals sollte ein Kirchenmann am See Genezareth ein Heim für Pilger bauen lassen, er sammelte Geld, kaufte ein heruntergekommenes Hotel namens Hawaii Beach am See Genezareth. Bevor die Bagger das alte Ding abrissen, prüften die Beamten vorschriftsgemäß den Untergrund – und stießen nur einen halben Meter unter den Grashalmen auf einen einst reichen Ort: Magdala, die Heimat dieser Maria.“

Ein lesenswerter Artikel auch wenn ihm die Philosophie zu Grunde liegt, dass es göttliches Eingreifen in Form von Wundern nicht gibt und Jesus dementsprechend nicht Gottes Sohn sein kann. Man achte auf den wiederholt verwendeten Begriff „natürlich“, womit Passagen eingeleitet werden, die diese Prämisse und eine allgemeine Bibel-Skepsis offenbaren.

[1] Nr. 14 / 31.03.2018
[2] Ergänzung in Klammern von mir

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