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Leben als Christ

In das Leben und Denken eines Theologen eintauchen

Als John Piper am theologischen Seminar war, riet ihm ein Professor, sich einen großen Theologen zu suchen, den man eingehend studieren sollte. Er sollte sich der Aufgabe verschreiben, das Leben und Denken dieses Theologen zu verstehen.

Piper schreibt dazu: „ Ich sollte wenigstens einen Spaten tief in die Realität eindringen, anstatt immer nur auf der Oberfläche zu kratzen. So wäre ich mit der Zeit in der Lage, mich mit diesem Theologen wie mit einem gleichrangigen zu „unterhalten“, und würde zumindest ein System kennen, mit dem ich andere Vorstellungen vergleichen und in einen fruchtbaren Dialog bringen könnte.“ Sein Resümee: „Das war ein guter Rat.“

Ich kann dem Gedanken einiges abgewinnen. Es wäre sicherlich hilfreich, um die Werke bedeutender Theologen zu verstehen, auch ihre Zeit kennen zu lernen und sich mit ihrem Leben zu beschäftigen.

Keine Kopien der Theologen werden!

Neben der nötigen Disziplin braucht es aber auch die richtige Haltung und Einstellung: Es geht nicht darum, einen Theologen zu kopieren und all seine Gedanken zu übernehmen. So schreibt Hanniel Strebel in seiner kurzen Einführung in den Theologen J.I. Packer: „Die Vergötterung idealisierter Personen ist eine ständige Gefahr. Wechselweise setzen wir Menschen uns selbst oder andere ins Zentrum. Es geht mir nicht darum, aus uns ‚kleine Packer‘ zu formen“ (Kindle-Pos. 81). Vielmehr geht es darum auch „blinde Flecken“ der Theologen zu sehen. So sollte man sich bei der Lektüre nicht nur fragen, was man von den Vorbildern lernen kann, sondern auch was man nicht übernehmen sollte.

Welche Theologen kommen in Frage?

Piper wählte damals Jonathan Edwards aus und beschreibt seinen Einfluss auf sein eigenes Leben und Predigen in seinem Buch Ihn verkündigen wir. Ich habe ein paar Vorüberlegungen angestellt, welche Theologen neben Edwards in Frage kommen. Natürlich sind dies einige, doch müssten zumindest die folgenden Bedingungen gegeben sein. Es muss biografisches Material vorhanden sein und ausreichend zugängliche Ressourcen. Ich denke, es muss dabei nicht ein Theologe sein, der in allen Fragen gleich denkt wie du, denn man möchte ja auch dazu lernen und den Horizont erweitern. Abgesehen davon, gibt es keinen Autoren, der alles so sieht wie du.

Beispielhaft seien hier genannt:

  • J. I. Packer (vgl. diese Rezension)
  • Dietrich Bonhoeffer
  • Martin Luther
  • Johannes Calvin
  • Heinrich Bullinger

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