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Gemeinde

Die „erweckliche“ Predigt

Wilhelm Busch äußerte sich in seinen „Plaudereien“ über den „Erfolg“ der Evangelisation der sogenannten Erweckungsprediger (Krummacher, Spurgeon, etc.) folgendermaßen:

Die Botschaft von Römer 3 ist seit der Reformation viel gepredigt worden. Aber je länger, je mehr wurde solche Predigt unaktuell, trocken, lehrhaft. Sie versenkte die Gemeinde in Schlaf. Und nun machte ich die Entdeckung: Die Erweckungsprediger verkündeten die freie Gnade Gottes für Sünder niemals so, dass die Menschen in eine trübe Sicherheit gerieten. Es geschah vielmehr das Eigentümliche, dass der Mensch durch die Predigt von dem, was Gott für ihn getan hat, im Gewissen getroffen und erweckt wurde, dass er aufstand und umkehrte. So entstand lebendige Gemeinde. Es wurde mir deutlich, dass wir viel mehr bei diesen von Gott legitimierten Predigern in die Schule gehen müssten. Ich bin gewiss, die Kirche steht und fällt mit ihrer Predigt(!). Und ich bin überzeugt, dass darin die eigentliche Aufgabe unserer Predigt besteht: Die Rechtfertigung „erwecklich“ zu predigen. Das gilt ebenso für unsere Predigten, wie für die besondere Verkündigung der Evangelisation, die trotz mancher Veränderung der Zeiten auch heute noch ihre Bedeutung hat. Ein Leben lang habe ich mich darum gemüht. Dabei bin ich Schüler geblieben bis zu diesem Tag. Es gab Gottesdienste, in denen ich mich geradezu entschuldigte, dass ich so unaktuell predigen müsse. Aber ich habe erleben dürfen, dass solche Predigt Bewegung schafft. Es stellte sich heraus, dass die Predigt vom Kreuz in der Tat hochaktuell ist. Wenn vom „Frieden mit Gott“ gepredigt wird, entdeckt der Mensch, was ihm fehlt und woher all seine Nöte kommen. Ich lernte Paulus verstehen: „…dass ich nichts wüsste als Jesus Christum, den Gekreuzigten.“

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