In einer seiner letzten Predigten drückt Hallesby eine spät erkannte Wahrheit folgendermaßen aus:
„Ich dachte lange, ich müsste Gott verstehen, und zerbrach mir darüber fast den Kopf. Aber nach und nach ist es mir aufgegangen, daß es zum Wesen Gottes auch gehört, unverständlich zu sein. Ja, in letzter Zeit habe ich sogar angefangen, ihm zu danken, weil er unverständlich ist. Ich erkenne nun, daß er so groß sein muß, wenn er in der Lage sein soll, nicht nur Planeten und Sonnensysteme zu lenken, sondern auch uns Menschen und noch dazu den Satan. Ich erlebe dabei, daß es gut möglich ist, an Gott zu glauben, ohne ihn verstehen zu können.“ (S. 272)
Diese Wahrheit demütigt doch sehr, denn wie oft meinen wir – auch wenn wir es nicht laut sagen würden – Gott mit unserem Verstand erfasst zu haben, Lösungen auf gewisse theologische und ethische Fragen zu haben, die doch für den Menschen letztlich unbegreiflich bleiben.