Ich lese mittlerweile zum zweiten Mal die Biografie von Johannes Busch, die von seinem bekannteren Bruder Wilhelm verfasst wurde. Johannes studierte Theologie (unter anderem bei Karl Barth) und war später Pfarrer in Witten im Ruhrgebiet. Während des Kirchenkampfes im dritten Reich positioniert er sich klar auf Seiten der Bekennenden Kirche, was im die zwischenzeitliche Entlassung von seinem Pfarramt einbrachte. Später wird er Verantwortlicher für die Jugendarbeit der Kirche und ist damit Bundeswart im Westbund. Johannes Busch wird auf einer Dienstfahrt im frühen Morgengrauen von einem betrunkenen Karnevalisten angefahren und verstirbt wenige Wochen später. Zu seiner Beerdigung sind tausende von Menschen anwesend. Wilhelm Busch schreibt darüber:
Als ich nach der Trauerfeier vom Grabe meines lieben Bruders Johannes wegging, sah ich hinter einem Gebüsch einen jungen Mann hemmungslos weinen. Das schien mir der ergreifendste Nachruf zu sein.
Das macht deutlich, welch wichtige Rolle Johannes Busch im Leben der kirchlichen Jugend einnahm. Wo liegt der Grund dafür? Und warum sind uns diese Menschen bis heute Vorbild?
Ich denke, dass es die Art und Weise ist, wie gut Lehre und Leben bei den „Busch-Brüdern“ in Einklang miteinander stehen und wie herrlich das Evangelium alles überstrahlt. Wer die Bücher liest, der redet nachher weniger vom Menschen, nein, er weiß plötzlich einmal mehr, was Jesus für ihn bedeutet und wie herrlich es ist, einen Heiland zu haben! „Christus allein“ charakterisiert besonders treffend die Lebenseinstellung der beiden Brüder!