In einem der letzten Beiträge ging es um den Stellenwert von persönlichen geistlichen Erfahrungen. Eine der potenziellen Gefahren bei zu starker Betonung von Erfahrungen benennt R. C. Sproul:
Was ist ein Gefühlschrist? Er ist jemand, der sich von seinen Gefühlen leiten lässt, anstatt vom Verstehen des Wortes Gottes. Der Gefühlschrist ist nur dann zum Gottesdienst, Gebet oder Bibelstudium zu bewegen, wenn er sich danach fühlt. Sein geistliches Leben ist nie stärker, als seine momentanen Gefühle. Wenn er gerade geistlich „gut drauf“ ist, dann ist er ein Wirbelwind an Glaubensaktivität. Wenn er niedergeschlagen ist, ist er geistlich untätig. Er ist ständig auf der Suche nach neuen geistlichen Erfahrungen und deutet auf deren Grundlage das Wort Gottes. Seine „inneren Gefühle“ werden zum letztendlichen Maßstab für die Wahrheit. […] Der Gefühlschrist geht fröhlich seines Weges, bis er die Mühsal nicht so erfreulicher Probleme zu spüren bekommt und daran zerbricht. Meistens bleibt er dann an einer „Beziehungstheologie“ hängen. Das ist einer der übelsten Flüche der heutigen Christenheit […]
Sproul, Robert, Charles, Der Gefühlschrist, in: Bibelstudium für Einsteiger. Eine Einführung in das Verstehen der Heiligen Schrift, Deutsche Ausgabe, Oerlinghausen 2009, S. 26-27.