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Bibel & Theologie

…es ist für Sünder

Letzten Sonntag feierten wir mit unserer Gemeinde das Abendmahl. Wenn man die Ausführungen des Abendmahls von dem Apostel Paulus sorgfältig ließt, merkt man, dass das Abendmahl eine große Bedeutung. Zum Einen ist es natürlich wichtig, weil Christus selbst es als Gedächtnismahl angeordnet hat. Aber zum Anderen glaube ich, dass das Abendmahl mehr als ein ‚sich an Christi-Tod erinnern‘ ist. Paulus macht in dem Kapitel 10, des 1. Korintherbriefes deutlich, dass der Kelch des Segens, der gesegnet wird, die Gemeinschaft des Blutes Christi ist und das Brot, welches gebrochen wird, die Gemeinschaft des Leibes Christi ist. In dem Halten des Abendmahls liegt also eine Begegnung mit Jesus Christus selbst! Wir kommen durch das Abendmahl in die Gemeinschaft mit Jesus! Deutlicher wird dies, wenn man den Text weiterliest (ab V. 18): Paulus weist – als Gegenseite zum Abendmahl – auf die Götzenopfer Israels hin und macht klar, dass die, die den Götzen geopfert haben, in Gemeinschaft mit den Dämonen standen. Wenn man den Kelch des Herrn trinkt, kann man nicht gleichzeitig auch den Kelche der Dämonen trinken – wir können nicht in Gemeinschaft mit den Dämonen und mit Christus sein! Natürlich besteht die Gemeinschaft mit Jesus nicht nur in Abendmahlsfeiern sondern auch an jedem normalen Tag, aber mir scheint, dass der Text deutlich macht, dass unser Glaube durch das Abendmahl, in einer besonderen Weise, gestärkt wird.
Im nächten Kapitel (Kap. 11) macht Paulus außerdem klar, dass durch das Abendmahl der Tod des Herrn verkündigt wird (V. 26). Das Halten des Abendmahls ist demnach auch Zeugnisgeben für Christus! Direkt im Anschluss wird zur Selbstprüfung aufgefordert. Wir werden ermahnt das Mahl des Herrn würdig zu halten. Was heißt jedoch würdig? Christen werden sehr schnell feststellen, dass sich in ihnen keine Würde findet! Was man verstehen muss ist, dass Abendmahl eine Feier für Sünder ist. Damit meine ich nicht, dass offensichtliche Sünden vor dem Abendmahl nicht bereinigt werden sollten. Wenn ich genau weiß, dass ich in Sünde lebe und alles einfach ‚mit Gottes Gnade zudecke‘ ist das falsch. Das Problem ist nur, dass man vielleicht vollkommen sein möchte und das ist nicht möglich, weil wir als Menschen vom Wesen her böse und sündig sind. Abendmahl ist daher immer noch eine Feier für Sünder.
Elisabeth Elliot erzählt zum Schluss ihres Buches „Eine harte Liebe“ folgende Geschichte, die ich einfach liebe:
Ein Freund erzählte mir die Geschichte eines alten schottischen Predigers, der einst beim Abendmahl Brot und Wein austeilte. Da bemerkte er ein junges Mädchen, das schluchzend an der Schranke vor dem Abendmahlstisch stand. Als er ihr das Brot reichte, das sichtbare Zeichen des Leibes Jesu („Das ist mein Leib für euch“, sprach er) wandte das Mädchen das Gesicht ab – es war nass von Tränen.
„Nimm es, Kleine“, sagte der alte Mann, „es ist für Sünder.“ 
Hier ist das Buch als PDF-Datei verfügbar. Die von mir zitierte Geschichte ist in der CLV-Taschenbuchausgabe allerdings – warum auch immer? – nicht enthalten, in der hänssler-Ausgabe (siehe Link Amazon-Link) allerdings schon. 

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