Durch die Predigten von Charles Spurgeon ist das Leben vieler Menschen nachhaltig zum Besseren verändert worden. Die Predigten waren reines Dynamit, was die Kraft der Veränderung anbetrifft. Er predigte pures Evangelium. Was machte seine Predigten aus? Spurgeon:
I preach to them a calvinist creed and a puritan morality.
Ohne den Mund zu voll nehmen zu wollen, würde ich behaupten: Auch heute wird eine Predigt, die das calvinistische (paulinische!) Verständnis des Evangeliums mit einem hohen moralischen Anspruch (den ich z.B. in russlanddeutschen Gemeinden beobachte) paart, zu Dynamit. Würdet ihr das unterschreiben können?
Zitat: aus dem immer noch empfehlenswerten Vortrag von John Piper über Charles Spurgeon.
4 Antworten auf „Predigten, die Leben verändern“
Das ist ja auch ein Vorwurf, den sich die so genannten „New-Calvinists“ gefallen lassen müssen (zu denen ja auch John Piper gehört!): Dass sie zwar einen großen Wert auf (calvinistische) Lehre legen, aber nur wenig Wert auf die Moral bzw. die Lebensführung oder Ethik. Wir hatten dazu ja auch schon Beiträge, z. B. http://christusallein.com/?p=252 und http://christusallein.com/?p=64. Ich weiß nicht, wie weit die Vorwürfe greifen. Aber ich lerne daraus, wie wichtig es ist, nicht eine einseitige Verlagerung auf Kosten der gesunden Spannung zu begehen. Allerdings bin ich ja immer noch der Meinung, dass die richtige Lebensführung zwangsläufig aus einer gesunden Lehre resultiert! 🙂
Hör dir den Vortrag an! Dieser Vorwurf gegen John Piper kann zumindest auf Grundlage dieses Vortrages nicht bestehen. Ich wäre vorsichtig, zu schnell – vor allem öffentlich – über Personen zu urteilen (ohne die Gefahren auszublenden). Wir kennen die Situation viel zu wenig, das müssen wir doch zugeben. Und: Natürlich bleibt die Frage bestehen, was denn jetzt genau ein hoher moralischer Anspruch ist. Dass man das nämlich auch falsch verstehen kann, das wissen wir doch nur zu gut. Piper geht in diesem Vortrag übrigens gerade auf die von dir angesprochene Spannung ein, erläutert anhand Spurgeons Verständnis den Zusammenhang von Lehre/Leben und ermahnt die zuhörenden Studenten mit konkreten Hinweisen zu einem heiligen Leben. Also: Reinhören!
Ich habe kürzlich reingehört – und wurde schon durch die wenigen Minuten gesegnet 🙂
Die Zeit für den gesamten Vortrag werde ich mir auf jeden Fall noch nehmen.
@Helmut: Kevin DeYoung geht in einem T4G-Vortrag (http://www.youtube.com/watch?v=wz33FckELKw) auf das von dir genannte Problem ein: er sagt, dass der „New Calvinism“ sich vor allem durch die Treue zu den Lehren der Gnade etc. auszeichnet, aber das, gerade was das persönliche Streben nach Heiligung betrifft, noch „Handlungsbedarf“ besteht.
OK, was Piper in seinem Vortrag sagt (lt. Waldemar) kann ich jetzt nicht bewerten und über die Tatsache „Lehre ist Leben“ sind wir uns ja einig!
@Waldemar: Wie ist deine Betonung „paulinisch“ zu verstehen? Distanzierung von Wright?
@Harry: Ne, davon habe ich gar keine so große Ahnung. Mit „paulinisch“ wollte ich zum Ausdruck bringen, dass es mir hier nicht um irgendein theologisches System geht (d.h. das Calvinistische), sondern das es um die tiefen Wahrheiten des Evangeliums geht, die wir insbesondere in den paulinischen Schriften finden.