In seinem Buch „Gott ist mehr als genug“ behandelt Jim Berg das Problem unruhiger Seelen. In dem einleitenden Kapitel macht er deutlich, dass die Unruhe der Seele aus den Gedanken entspringt, die man als Individuum hat. Berg stellt fest, dass unsere Gedanken dafür verantwortlich sind, ob unsere Seele ruhig, oder von Unruhe geplagt ist:
Wenn wir den Lärm in unserer Seele zur Ruhe bringen wollen, müssen wir nicht unsere Gefühle, sondern unsere Gedanken wahrnehmen und diese dann an Gottes Wort ausrichten.
Hier stellt sich die Frage, wie Lärm in der Seele zum Ausdruck kommt. Der Autor nennt mehrere Möglichkeiten, die symptomatisch für eine unruhige Seele sind:
- Sorge und Angst
- Entmutigung und Verzweiflung
- Zorn und Frustration
- Bitterkeit und Hass
- Lust und Habgier
- Schuld und Scham
- Besitz und Beruf
- Besessenheit und Sucht
- Unterhaltung und Freizeitbeschäftigung
Bedenkenswert ist vor allem er letztgenannte Punkt:
Wie oft sind wir schon nach einem anstrengenden Tag nach Hause gekommen und statt uns Zeit zu nehmen, um über das nachzudenken, was Gott uns durch die Schwierigkeiten des Tages zeigen möchte, versuchen wir der Verantwortung für unsere schlechten Reaktionen des Tages zu entfliehen […] Wir sehen uns einen Film an (oder Youtube-Clips, Online-Nachrichten, etc.) und füllen unsere Gedanken drei Stunden lang mit mehr Lärm. Danach wiederholen wir in Gedanken die verschiedenen Szenen und denken darüber nach, wie sich die Handlung entwickelt hat. Damit haben wir es geschafft, noch mehr Lärm zu erzeugen. […] Dies ist nicht der Zeitpunkt, sich noch mehr Lärm auszusetzen, sondern zu reflektieren: „Gott was ist mit mir nicht in Ordnung, dass ich nicht mitbekommen habe, was du heute in mir wirken wolltest?“
Anschließend zeigt Jim Berg auf, welche Gefahren der Lärm in der Seele birgt:
- Körperliche Leiden (vgl. Sprüche 3, 5-8)
- Geistlicher Schaden: Entfremdung von Gott; Unabhängigkeit von Gott
- Ruhelosigkeit
- „Lärm in unserer Seele […] kann so ohrenbetäubend laut sein, dass es unmöglich ist, Gottes Stimme zu hören.“ (S. 15)
Aber er skizziert auch in diesem ersten Kapitel, wie Gott uns wieder zur Ruhe bringen möchte (Diese Gedanken werden in späteren Kapiteln noch weiter entfaltet). Die Hauptsache ist, dass Jesus selbst uns zuruft, dass er wieder in Gemeinschaft mit uns treten will. Wir sollen den Lärm unserer Seele bei ihm abladen (Vgl. vor allem Matthäus 11, 28-30). Wir müssen unser Herz auf Jesus ausrichten. Dazu ist es notwendig, dass wir unseren Stolz erkennen; Unruhe entstammt meistens dem egoistischen Trieb, nur für die eigenen Bedürfnisse zu leben. Jesus fordert diese Einsicht von uns ein.
Berg macht außerdem deutlich, dass Seelen nicht durch Zerstreuung etc. geheilt werden. „Jesus verspricht Heilung, wenn wir uns mit seinem Wort beschäftigen. […] Die Lösung liegt in einem bewusst auf Christus und seinen Weg gerichteten Blick.“
Hier noch zwei wertvolle Zitate des ersten Kapitels:
Alle diese selbstauferlegten Aktionen – dieser ganze Lärm – sind ein Zeichen geistlichen Fehlverhaltens und sündiger Reaktionen. Gott-zentrierte Seelen sind nicht laut. Gott-zentrierte Seelen haben Ruhe.
Stolz ist der Pate alles dessen, was Lärm verursacht. […] Stolz jammert und schmollt; Stolz brüllt und fordert; Stolz streitet und argumentiert; Stolz schreit und übt Vergeltung; Stolz beschuldigt andere und zeigt mit dem Finger auf sie; Stolz giert und frönt; Stolz manipuliert und intrigiert; Stolz stachelt an und treibt in die Enge; Stolz sorgt und ärgert sich. Das alles ist eine Unmenge Lärm.