Mit der Erklärung der „Ehe für alle“ zur Gewissensfrage hat Angela Merkel eine erneute Debatte der Thematik gestartet. Das Hauptargument für die „Ehe für alle“, so scheint es, ist ein emotionales: Warum sollen zwei Menschen, die sich lieben, nicht heiraten (dürfen)?
In einem Kommentar in der WELT heißt es, dass die Union nicht hat anerkennen wollen, „dass Schwule und Lesben sich zu den letzten glühenden Verteidigern einer Institution aufgeschwungen haben, die von linker Seite lange bekämpft wurde: die klassische Ehe zwischen zwei Menschen“. Diese Aussage ist – vorsichtig ausgedrückt – nicht durchdacht: Wenn es etwas „klassisches“ an der Ehe gibt, dann doch das, dass dort eine Verbindung von Menschen verschiedenen Geschlechts geschlossen wird – schließlich waren manche Männer im Lauf der Geschichte mit mehreren Frauen gleichzeitig verheiratet, allerding nicht mit Männern! Natürlich würde ich die Polygamie auch nicht als „klassische Ehe“ bezeichnen (ich bin dagegen). Wenn es aber ein Element gibt, welches die Ehe fundamental kennzeichnet(e), dann doch die Verschiedengeschlechtlichkeit und nicht die Verbindung von zwei Menschen.
N.T. Wright ist in diesem Zusammenhang hilfreich:
Stanley Hauerwas macht deutlich, dass die Ehe (gerade die heterosexuelle) nicht einfach auf Liebe basiert:
Schließlich macht Peter Hitchens klar, dass das eigentliche Problem der Zusammenbruch der heterosexuellen Ehe ist (sehenswert!):