In seinem Buch Streben nach Heiligung fordert der vor zwei Jahren heimgegangene Jerry Bridges die Gläubigen zu einer christus-ehrenden Heiligung heraus. Lesenswert und lebenswert.
Ein Bauer pflügt, sät die Saat, düngt und bestellt das Feld – in dem Bewusstsein, dass er letzten Endes gänzlich abhängig ist von Kräften außerhalb seiner selbst. Er weiß, er kann weder die Saat zum Keimen bringen noch den Regen oder die Sonne erzeugen, die erst das Wachstum und die Ernte ermöglichen. Zu einer erfolgreichen Ernte ist er diesbezüglich von Gott abhängig.
Doch der Landmann weiß auch, wenn er nicht sorgfältig seinen Verpflichtungen wie pflügen, pflanzen, düngen und bebauen nachkommt, kann er keine Ernte zu gegebener Zeit erwarten. In gewissem Sinne sind Gott und er eine geschäftliche Verbindung eingegangen, deren Vorteile er nur genießt, wenn er seinen eigenen Verantwortlichkeiten nachgekommen ist.
Landwirtschaft ist ein gemeinsames Unternehmen Gottes und des Bauern. Der Landwirt kann nicht tun, was Gott tun muss, und Gott wird nicht tun, was der Bauer tun sollte.
Wir können ebenso gut sagen: das Streben nach Heiligung ist eine gemeinsame Unternehmung Gottes und des Christen. Niemand kann auch nur ein Maß an Heiligung erlangen, ohne dass Gott in seinem Leben arbeitet, aber genauso sicher wird niemand etwas erreichen ohne Anstrengung seinerseits. Gott hat es für uns möglich gemacht, den Weg der Heiligung zu gehen. Aber er gibt uns die Verantwortung des Gehens, das nimmt er uns nicht ab.
Wir Christen sprechen gerne von Gottes Fürsorge, dass Christus die Sünde am Kreuz besiegte und uns den Heiligen Geist gab, um uns zum Sieg über die Sünde zu ermächtigen. Aber wir sprechen nicht genauso gerne über unsere eigene Verantwortung zum Wandel in Heiligkeit.