Für mich gehört Musik zu den Dingen, die das Leben unglaublich bereichern; obwohl Musik ja eigentlich keinen konkreten praktischen Nutzen hat. Man verdient schließlich kein Geld damit und auch die Arbeit, die man hat, wird durch Musik nicht erledigt (es sei denn, man ist Musiker). Eigentlich braucht man sie nicht. Aber ist vielleicht gerade das der Punkt? Sind es nicht eigentlich die „unproduktiven“ Dinge, die das Leben wirklich wertvoll machen (und die wir dann doch – vielleicht noch dringender als materielle Güter – brauchen)?
In seinem Lied „Land ohne Lächeln“ lässt Manfred Siebald einen nicht-europäischen Studenten über unser Land schreiben: „In diesem Land wird wohl meistens zunächst an Geld gedacht und später dann erst, an das, was das Leben reicher macht“. Da steckt, glaube ich, viel Wahrheit drin. Überhaupt finde ich, dass Manfred Siebald (mit dessen Musik ich dank meiner Schwestern aufgewachsen bin) ein Meister darin ist, durch seine Lieder den Blick für die kleinen und alltäglichen Dinge zu schärfen, die das Leben wertvoll machen, wie zum Beispiel in „Einfach Leben“ von dem Album Weltbewegende Winzigkeiten. Siebald, zu dessen Liedern ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder gerne zurückkehre, singt aus dem Alltag des Glaubens für den Alltag des Glaubens.
Matthias Brender von Bibel TV hat Manfred Siebald zu Hause besucht und mit ihm über seinen Glauben und seine Musik gesprochen. Siebald erzählt beispielsweise die Entehungsgeschichte seines Klassikers „Geh unter der Gnade“ (die übrigens etwas mit C. S. Lewis zu tun hat; Min 30:15) und auch welche Rolle die Ortsgemeinde in seinem Leben spielt (37:23).
Beim Schreiben dieses Beitrags bin ich übrigens auf dieses mit bisher unbekannte Lied von Sielbald aus dem Jahre 1970 gestoßen: „Das Leben ist schön“: