Ravi Zacharias geht in seinem Buch Kann man ohne Gott leben? in dem Kapitel „Die Suche des Philosophen“ der Frage nach der Einheit in der Vielfalt nach. Zacharias zeigt auf, dass Gottesdienst, im Sinne von Anbetung verstanden, Einheit in die Vielfalt des Lebens bringt. Er stellt allerdings zunächst fest:
Anbetung rechtfertigt sich nicht durch sich selbst; sie braucht die Beschränkungen der Wahrheit. Und diese Wahrheit liegt in der Person und dem Wesen Gottes.
Zacharias zitiert Erzbischof William Temple, der Anbetung folgendermaßen definiert:
Anbetung ist die Unterwerfung unseres ganzen Wesens unter Gott. Sie ist die Belebung unseres Gewissens durch seine Heiligkeit, die Speisung unseres Geistes mit seiner Wahrheit, die Reinigung der Fantasie durch seine Schönheit, das Öffnen des Herzens für seine Liebe und die Unterwerfung des Willens unter sein Ziel. All das zusammengetragen in der Anbetung ist die größte Ausdruckskraft, derer wir fähig sind.
Ausgezeichnet ausgedrückt, wie ich finde. Das ermutigt und motiviert Gott anzubeten und ihn im ganzen Leben und Schaffen zu verherrlichen. Zacharias zeigt auf:
Gottesdienst, Anbetung allein bringt diesen Frieden, diese Einheit in der Vielfalt. Die praktische Umsetzung ist klar. Ihr Tennisspiel, Ihre Rolle in einem Stück, Ihre künstlerische Begabung, Ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen, Ihr Verhältnis zu Ihrer Familie, das Erhebende an Ihrem Erfolg – alles, Ihr ganzes Leben kann Ausdruck Ihres Gottesdienstes sein. Auf dieses Verwobensein wies Jesus hin: „Doch es kommt die Zeit, ja sie ist schon da, in der die Menschen Gott überall anbeten können; wichtig ist allein, dass sei von Gottes Geist und seiner Wahrheit erfüllt sind. Von diesen Menschen will Gott angebetet werden“ (Johannes 4,23-24)
– Ravi Zacharias: Kann man ohne Gott leben?, 2005, S. 194, 197f.