In der letzten Woche haben mich sechs persönliche Berichte sehr gefreut, die ich auf dem Blog von Hanniel Strebel lesen konnte. Und zwar berichteten die Blogger von Flowing Waters, wie sie die „Lehren der Gnade“ schätzen und lieben lernten. Mich freuten die Beträge auch deshalb, weil sie ein Stück weit mein Leben widerspiegeln. So heißt es z. B.:
Für mich schien es immer selbstverständlich, dass jeder Mensch in seinen Entscheidungen absolut frei ist und es somit an ihm liegt, ob er einmal Christ wird oder nicht. Bibelstellen, in denen es um Gottes Erwählung bzw. Vorherbestimmung zur Rettung bzw. Sohnschaft geht, wurden in meinem Gemeindeumfeld traditionell uminterpretiert […]
Die Lehren der Gnade, die sich mir mit der Zeit mehr und mehr erschlossen, bewirkten große Veränderung in meinem Gottesbild, ließen mich seine Gnade tiefer verstehen und schätzen und machten mich somit dankbarer. Auch in Bezug auf die persönliche Evangelisation durfte ich zuversichtlicher werden, da ich nun verstand: Gott ist alleinwirksam in der Errettung und er wird seine Erwählten zum Glauben führen. Ich bin dabei nicht mehr als ein Werkzeug in seiner Hand, das er gebrauchen möchte. Ich denke auch, dass die Lehren der Gnade einen Christen demütig machen, da er sich als unwürdiges Geschöpf in der gnädigen Hand Gottes sieht – ohne Anspruch auf Erlösung. Ich liebe diese Lehren und wünsche mir, dass auch andere Christen die schönen Auswirkungen davon erfahren dürfen […].
Immer wieder hört man den Vorwurf, als Anhänger der reformatorischen Lehre ginge es vor allem um ein bestimmtes System. Oder es sei eben gerade besonders hipp, die Reformation in den Mittelpunkt seines Glaubens zu stellen. Auch wenn ich diese Gefahr als real anerkenne, so beweisen mir die Zeugnisse der Brüder, dass es nicht zwangsläufig so sein muss; vielmehr sind sie ein starker Beweis dafür, dass diese Lehren nicht einfach nur gerade „cool“ sind, sondern dass sie dem Glauben Tiefe und echte Freude schenken.
Damit hängt natürlich auch zusammen, sich mit den dunklen Punkten der Reformatoren auseinanderzusetzen. Auch vermittelten die Reformatoren natürlich keine einheitliche Lehre: Calvinisten, Lutheraner und Täufer sind nur einige der Strömungen. Über die Unterschiede kann und soll diskutiert werden. Aber diese Berichte haben mir neu bewusst gemacht, wie wichtig dieses Ereignis war. Ich bin froh darüber, dass es neu ins Bewusstsein gerückt wird.
2017 wurde auf diesem Blog bereits auf persönliche Berichte hinsichtlich der Lehren der Gnade aufmerksam gemacht. Hier kann man sich die Hinweise erneut anschauen.