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Kommentar: Der größte Widerstand gegen eine Reformation kommt aus der Mitte

Vor einigen Tagen hat Evangelium21 die verschriftlichte Form eines Vortrages von Albert Mohler herausgegeben, den er auf der letztjährigen Konferenz gehalten hat. Besonders folgende Aussage ist mir bis heute sitzen geblieben:

Der größte Widerstand gegen eine Reformation kommt aus der Mitte, von denen, die sich nicht genau positionieren wollen, die den Frieden […] unbedingt wahren möchten.

Das Motiv der „Mitte-Gruppe“ scheint auf den ersten Blick gar nicht so verkehrt zu sein:

  • Ist es nicht besser, Frieden zu halten als miteinander (in angemessener Art und Weise) zu diskutieren?
  • Ist man wirklich nicht bereit, um des Friedens willen auf bestimmte Dinge zu verzichten?
  • Zerstört man nicht das Zeugnis der Gemeinde, wenn man bestimmte Debatten befeuert?
  • Sollte man nicht um des Friedens willen geduldig auf Veränderung warten?

Die Antwort auf diese Fragen wird erst einmal deutlich „Ja“ lauten. Natürlich ist es nicht gut, miteinander zu streiten (Titus 3,2). Klar soll man bereit sein, auf bestimmte Dinge zu verzichten (Römer 14-15). Sicher kann das Zeugnis der Gemeinde leiden (Johannes 13,35). Selbstverständlich braucht es Geduld und Langmut, wenn Veränderungen angestoßen werden (Epheser 4,2).

Aber die Antwort kann genauso auch „Nein“ lauten, denn die Frage ist, um welchen Preis man den Frieden bewahren möchte. Wenn dabei fundamentale Wahrheiten auf der Strecke bleiben oder das Wort Gottes nicht mehr die letzte Instanz ist, dann muss dass (in angemessener Art und Weise) zur Sprache kommen. Es geht dann nicht mehr um persönliche Vorlieben, sondern um die Genugsamkeit des Wortes Gottes. Das Zeugnis der Gemeinde leidet ja auch, wenn die Gemeinde der Reformation (also der Neuausrichtung an Gottes Wort) entgehen möchte. Zur Ausrichtung an Gottes Wort gehört selbstverständlich auch ein liebevoller Umgang miteinander während man um die Wahrheit ringt.

Epheser 4,15 ist ein sehr guter Leitvers, der diese zwei Motive zusammenführt:

Lasst uns aber (b) die Wahrheit reden (a) in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus.

Der Vortrag kann hier nachgehört, hier als PDF heruntergeladen oder hier in gedruckter Form bestellt werden.

P.S. Ich freue mich schon auf die diesjährige Konferenz. Sie findet vom 24.-26. Mai unter dem Thema „Christus im Mittelpunkt“ in Hamburg statt. Ich hoffe wir sehen uns dort!?

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