Ein Gastbeitrag von meiner Frau Lilli:
Angeregt durch einen Vortrag von Kai Soltau über die Biographie C.H. Spurgeons auf der diesjährigen Evangelium21-Konferenz, habe ich begonnen das Buch Die Herrlichkeit Christi zu lesen, um schon auf den ersten Seiten eine Fülle wahrer Schätze zu entdecken.
Der Autor John Owen (1616 – 1683), anglikanischer Puritaner, wurde von Spurgeon als „der bedeutendste Theologe Englands“ bezeichnet.
Das Buch möchte eine tiefe Sehnsucht nach Christus und seiner Herrlichkeit wecken, möchte „helfen, die Kraft und Wirklichkeit dieser Dinge zu erfahren.“ (S. 13)
Diese bedeutende und Leben verändernde Entdeckung Owens möchte ich anhand einiger Zitate aus seinem Buch verdeutlichen:
Owen erkannte,
„dass das Schauen der Herrlichkeit Christi eins der größten Vorrechte ist, dass den Gläubigen sowohl in dieser als auch in der kommenden Welt zuteil wird. Es ist der Blick auf die Herrlichkeit Christi, durch den die Gläubigen zunächst einmal schrittweise in sein Bild umgewandelt werden, um sich dann in der Herrlichkeit für immer daran zu erfreuen, denn sie „werden ihm gleich sein, werden ihn sehen, wie er ist“ (2.Kor 3, 18; 1.Joh 3, 1.2 LÜ 84)“. (S. 13-14)
„[…] Und wie sahen sie diese Herrlichkeit? Sie sahen sie durch Glauben und durch nichts anderes, denn dieses Vorrecht wurde nur denen zuteil, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten (s. Joh. 1, 12). […] Es täusche sich also niemand: Wer hier die Herrlichkeit Christi nicht im Glauben sieht, der wird sie auch dereinst nicht sehen. Das Sehen Christi in der Herrlichkeit ist für unseren derzeitigen Zustand zu erhaben, zu herrlich und zu wunderbar. Unsere leiblichen Augen vermögen ihren Glanz ebenso wenig zu ertragen wie den Blick ins strahlende Sonnenlicht. Solange wir hier auf der Erde sind, können wir seine Herrlichkeit darum nur im Glauben schauen.“ (S. 15-16)
„Tatsächlich wird eine Seele eher erschrocken reagieren als erbaut sein, wenn sie über die zukünftige Herrlichkeit nachdenkt, falls sie von alledem keinen Vorgeschmack, keine Erfahrung oder keine Klarheit durch den Glauben gewonnen hat. Kein Mensch sollte nach etwas Ausschau im Himmel halten, das ihm in seinem Glaubensleben fremd geblieben ist. Wenn die Menschen nur hiervon überzeugt wären, so würden sie gewiss mehr Zeit darauf verwenden, sich im Glauben mit den himmlischen Dingen zu beschäftigen, als sie es üblicherweise tun. Stattdessen wissen sie weder, worüber sie sich freuen, noch was sie erwarten sollen“ (S. 16)
„Nur wenn wir schon in dieser Welt mit dem Betrachten der Herrlichkeit Christi im Glauben beginnen, werden unsere Herzen in zunehmendem Maß zu Christus hingezogen und zum vollen Genuss des Schauens seiner Herrlichkeit nach dieser Zeit kommen.“ (S. 17)
„Der so wachsende Glaube lässt wiederum unsere Liebe zu Christus wachsen. Wenn wir also nach einem starken Glauben und einer tätigen Liebe trachten, die uns Ruhe, Frieden und Befriedigung geben, dann werden wir sie durch eifriges Betrachten der Herrlichkeit Christi im Glauben finden. Dies soll mein Streben im Leben und im Sterben sein: Alle meine Gedanken und Wünsche will ich auf Christi Herrlichkeit richten, und je mehr ich von ihr sehe, umso mehr werden die gemalten Bilder dieser Welt vor meinen Augen verblassen, ja, ich werde dieser Welt mehr und mehr gekreuzigt sein. Sie aber wird mir tot und abstoßend erscheinen; mir wird es unmöglich sein, mich je wieder an ihr zu freuen.“ (S. 17)
Owens Liebe zu Christus, seine Freude in ihm, seine Kraft und sein Trost im Leben und im Sterben waren gegründet in dem Vertrauen auf das Erlösungswerk Christi und dem beständigenStudium seiner Herrlichkeit.
„Noch am Tage seines Heimgangs, am 24. August 1683, erhielt er den Besuch von William Payne, der die Verantwortung für die Veröffentlichung des Manuskripts übernommen hatte. Er überbrachte Owen die gute Nachricht, dass das Buch nun im Druck sei. Unvergesslich bleibt die Antwort auf diese Nachricht, die Owens Biograf uns berichtet – eine wahrlich herrliche Antwort: „Es freut mich, diese Nachricht zu vernehmen. Doch, Bruder Payne, nun ist endlich der lang ersehnte Tag gekommen, an dem ich diese Herrlichkeit noch ganz anders sehen werde, als ich sie je sah oder befähigt war sie in dieser Welt zu sehen.“ (S. 8)
Beten und ringen wir um diese Sehnsucht nach Christus, um Gnade und Glauben, um die Erkenntnis seiner Herrlichkeit, heute und in Ewigkeit.