Namen sind wie eine Blutprobe, sie verraten einiges über den zu dem sie gehören. Wenn ich z.B. den Namen Wessels höre, muss ich unweigerlich ans Emsland denken, wo dieser Name weit verbreitet ist. Der Name Huber hingegen verweist in eine ganz andere (Himmels-)Richtung. Wohin? Der Leser kann sich sicher selbst die Antwort darauf geben. Diese Beziehung zwischen Namen und der Herkunft bzw. Zugehörigkeit ist auch für das Mennonitentum ein charakteristisches Merkmal.
Hermann Heidebrecht führt in seinem Buch zur Geschichte der Mennoniten eine kleine Auflistung klassisch mennonitischer Familiennamen an und ordnet diese ihrer ursprünglichen Herkunft zu.
Meistens konnte man die Mennoniten leicht an ihren Namen erkennen. So waren die Familien Epp, Ewert, Dyck, Fast, Klassen, Loewen, Toews, Wiebe und andere wohl eher niederländischer Herkunft. Oberdeutscher Herkunft waren wohl die Familien Albrecht, Foth, Penner und Kroecker. Einige bekannte mennonitische Namen stammen direkt aus Preußen, zum Beispiel Sawatzki, Harder, Reimer.
Heidebrecht, Hermann (2016)
Interessant ist das auch im Kontrast zu den Russland-Lutheranern. Da sind mir zum Beispiel die Namen Seiler oder Bachmann untergekommen, die auf mennonitischer Seite weniger anzutreffen sind. Allein schon an den Namen lässt sich markieren, dass russlanddeutsch nicht gleich russlanddeutsch ist. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass schon immer eine der typischen Freizeitbeschäftigungen die Ahnenforschung gewesen ist.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Mennoniten, das jedoch im Begriff ist über den Jordan zu gehen, ist Thema des nächsten Blogposts.