Kategorien
Leben als Christ

Das Radikalste, was wir tun können: Gastfreundschaft

Das Buch The Gospel Comes with a House Key von Rosaria Butterfield kommt auf meine Leseliste für 2019. Vielleicht sollte das Anliegen des Buches auch den Weg in unsere Vorsätze für das kommende Jahr finden?! Hanniel hat bereits auf die Rezension hingewiesen, aus der ich einige herausfordernde(!) Zitate übersetzt habe:

Dieser Rezensent wurde insbesondere durch Butterfields Vorschlag der „margin time“ und ihre Bereitschaft herausgefordert, ihr Einkommen und ihre Karriere zu opfern um Gastfreundschaft zu üben. Das erste verlangt, dass wir aufhören zu versuchen, das Maximum aus jeder Minute unseres Lebens herauszuholen um mehr Zeit zu haben, bereitwillig und ausgiebig für unseren Nächsten zur Verfügung zu stehen. Das ist insbesondere für Helikopter-Eltern eine Herausforderung, Leute die mehr und mehr Geld verdienen wollen und solche, die gerne reisen und jeden neuen Ort und jedes neue Restaurant ausprobieren wollen, das auf Facebook gepostet wird. In unserem aktuellen Gesellschaftsklima ist es ist vielleicht das Radikalste, was wir machen können.

Das andere Beispiel trifft bei vielen ins Schwarze (zumindest in meiner Gemeinde), wo die meisten Haushalte ein doppeltes Einkommen „genießen“. Obwohl Butterfield an keiner Stelle sagt, dass dies unbiblisch ist, wird der Leser sich zumindest fragen ob es möglich ist, Gastfreundschaft zu üben wenn beide, Mann und Frau, in Vollzeit arbeiten. Wenn ein Leser den Schluss zieht, „Alles, wozu Butterfield aufruft ist einfach unmöglich“, liegt es vielleicht daran, dass sie sich für einen Lebensstil entschieden haben, der ein doppeltes Einkommen verlangt. Es ist hilfreich, dabei zu bedenken, dass Butterfield einst eine fest angestellte Professorin an der Syracuse University war und eindeutig die Fähigkeiten für eine lukrative Karriere als Autor, Lehrer und Redner besitzt. Aber sie begrenzt ihre „beruflichen“ Aufgaben bewusst, damit sie ihren Ehemann im Dienst unterstützen kann, sich um ihre Kinder kümmern kann (die sie zuhause unterrichtet) und eine gute Nachbarin sein kann. Immer mit der Hoffnung, dass Besucher irgendwann Nachbarn, schließlich Freunde und vielleicht sogar Geschwister im Herrn werden. Anstatt ihr Buch als naiv abzutun, sollten Leser überlegen, ob Butterfield nicht in realen und schwierigen Wegen herausarbeitet, was die Kosten der Nachfolge Christi sind.

Butterfield kämpft dafür, dass Nachfolger Christi radikal sein sollten, aber nicht unbedingt in dem Sinne, dass man der nächste Tim Keller wird oder einer Untergrundgemeinde in China dient. Vielleicht ist das Radikalste, was wir tun können, einfach in den alltäglichsten Dingen zu gehorchen, zu denen die Bibel uns aufruft, vor allem in der Sorge und Bewirtung von Gästen.

Jonathan Leeman hat kürzlich auch ein Interview mit Ken und Rosaria Butterfield über das Buch geführt.

Die Zitate stammen aus folgendem Artikel: Jeon, P. S. (2018). Ethics and Pastoralia. Review of The Gospel Comes with a House Key: Practicing Radically Ordinary Hospitality in Our Post-Christian World by Rosaria Champagne Butterfield. Themelios, 43(3), 503.

Kommentar verfassen