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Mission

Persönliche Evangelisation: Der Bibel vertrauen

Wenn es um persönliche Evangelisation und das Pflegen von Beziehungen mit Nicht-Christen geht, muss ich beschämt eingestehen, dass ich mich in meinem bisherigen Leben nicht durch großes Engagement ausgezeichnet habe. Die Gründe sind vielfältig; unter anderem verbringe ich Zeiten gerne mal allein (z. B. die Mittagspause auf der Arbeit). Es ist für mich ein echter Kraftakt, das Gespräch mit anderen zu suchen und mich wirklich für sie zu interessieren (Stichwort Bequemlichkeit).

Sehr ermutigend war in diesem Zusammenhang für mich ein auf der diesjährigen Regionalkonferenz Süd des Netzwerkes Evangelium21 gehaltenes Seminar der Eheleute Alex und Anna Reindl. Die beiden geben zunächst einen theologischen Abriss über die Notwendigkeit von Beziehungen bzw. Jüngerschaft (Alex hat uns bereits vor einiger Zeit hier in einem Interview wertvolle Anstöße geliefert), bevor sie ihre Erfahrungen aus der Vergangenheit teilen, die aus einem „Jünger-machenden“-Lebensstil resultieren; weniger als genauso abzuarbeitende „to-do“-Liste, sondern viel mehr als Impulse einen entsprechenden Lebensstil zu pflegen, der in andere investiert.

Das ganze Seminar ist hörenswert, nicht nur wegen des angenehm klingenden österreichischen Akzents. Die Inhalte ermutigen und fordern zugleich heraus.

Unter allen Gedankenanstößen ragte für mich einer besonders heraus: Mut zur und Vertrauen in die Bibel zu haben. Mir geht es oft so, dass ich mich vor Gesprächen scheue, weil ich manchmal den Eindruck habe, ich müsste apologetisch erst wirklich fit sein. Oder ich müsste erst auf alle möglichen Fragen, Umstände usw. genau das richtige Rezept wissen. Aber letztendlich ist es Gottes Wort, das Herzen verändern und Glauben wecken kann. Alex berichtet, dass sie beide vor einigen Jahren an den Punkt gelangten, auch in der Jüngerschaft ganz praktisch auf die Bibel zu vertrauen. Nicht Apologetik oder das eigene (vielleicht gar nicht so vorbildliche) Leben waren der Schlüssel (auch wenn beides nicht unwichtig ist), sondern das gemeinsame Lesen in Gottes Wort, welches lebendig ist und auch evangelistisch wirksam. Die beiden öffneten ihr Haus und gründeten Bibellese-Gruppen, in denen sie z.B. durch das Markusevangelium lasen.

Nicht als Programm oder als Methodik, sondern weil die Bibel wirklich Antworten auf die harten Fragen des Lebens liefert. Und weil wir vertrauen dürfen, dass dieses Buch auch unsere nicht-christlichen Freunde im Herzen verändern kann.

Der gesamte Vortrag kann hier angehört werden.

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