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Geschichte & Menschen

Joni Eareckson: Der Gott, den ich liebe

Ich las kürzlich die Lebensgeschichte von Joni Eareckson Tada, die sie in ihrem Buch „Der Gott, den ich liebe“ erzählt.
Joni beginnt ihr Buch mit Kindheitserinnerungen, erzählt aus dem Familienleben und berichtet von (für sie) prägenden Erlebnissen. Was den Bericht, wie ich finde, besonders wertvoll macht sind die Gedankengänge, an denen Joni den Leser teilhaben lässt. So berichtet sie zum Beispiel wie sie erstmals mit dem Schmerz bzw. dem Leid konfrontiert wurde, oder auch von der Krise, die sie in der Pubertät, sozusagen während des „erwachsen-werden“, durchmachte. Kennzeichnend für Joni ist auch ihre Liebe zu Pferden und zum Reiten. Durch den ganzen oben angedeuteten Teil, zeichnet sich in dem Buch natürlich auch ihr damaliges Gottesverständnis ab, welches ein typisch kindliches war: Gott ist oben im Himmel, Gott ist gut und Gott segnet wenn man die 10 Gebote hält. Das reicht für den Himmel.
Auf einem „Young Life“-Camp wird sie dann eines Abends mit dem biblischen Gott konfrontiert, der gerecht, groß und heilig ist. Die 10 Gebote überführen sie von ihrer Sünde. Nach der Veranstaltung geht Joni hinaus in die Nacht und auf einem Felsblock sitzend, durchdenkt sie ihre Vergangenheit und die Frage nach Erlösung. In dieser Nacht begreift Joni das Evangelium: es ist unmöglich, sich mit dem Halten der Gebote einen Weg zum Himmel zu erarbeiten! Man braucht einen Mittler. In dieser Nacht bekehrt sie sich zu Jesus Christus.
Weiter erzählt Joni von ihrem Christsein – und davon, dass sich in ihr, trotz der Bekehrung, sündige Triebe regen, die sie eigentlich ersticken soll, es aber nicht tut. Sünde macht sich breit. Joni ist in dieser Spannung – das mündliche Bekenntnis, Christ zu sein und das widersprüchlichem Leben – selbst nicht glücklich, was sie auch erkennt. Sie bittet Gott um Veränderung. Und diese geschieht im Sommer 1967. Joni Eareckson, 17 Jahre alt, fährt mit ihrer Schwester und dem Freund ihrer Schwester zum schwimmen. Hinten in der Bucht erblickt sie ein Floß, schwimmt hin und macht einen Kopfsprung ins Wasser – in der Annahme es sei tief. Joni schlägt mit dem Kopf auf und bricht sich das Genick. Ihre Schwester merkt, dass Joni nicht wieder auftaucht und zieht sie heraus. Joni kommt ins Krankenhaus. Hier muss sie sich noch einmal ganz neu mit Gott und ihrem Schicksal auseinander setzten. Auch hier wird der Bericht persönlich. Joni teilt dem Leser ihre Gedankengänge, Gefühle und Entwicklungen mit. Gott begegnet Joni schließlich in Form einer riesigen Christusstatue in dem Foyer einer Klinik. Sie fängt an zu begreifen, dass Gott ein Gott ist, der ihre Leiden versteht. Jesus möchte ihr Ruhe geben. Die geistliche Wiederherstellung beginnt.
Joni wird schließlich aus dem Krankenhaus entlassen und findet sich langsam ins „normale“ Leben ein. Sie fängt an zu schreiben, spielt in dem Film über ihr Leben, „Joni“, selbst die Hauptrolle (was eine Depression hinter sich zieht), wächst – trotz Schwierigkeiten – im Glauben, gründet die Organisation „Joni andFriends“, die behinderte Menschen auf der ganzen Welt unterstützt, und heiratet schließlich Ken Tada. Joni berichtet von der Arbeit von „Joni and Friends“, unter anderem auch von den interessanten Erfahrungen und Eindrücken, die hinter dem eisernen Vorhang gesammelt werden. Sie schließt mit weiteren persönlichen Lebenserfahrungen (oder Lebenssituationen) die für sie Wichtigkeit haben, aber auch den Leser zum Gottvertrauen auffordern und darin stärken.
Ich persönlich kann die ermutigende Lebensgeschichte nur empfehlen, zeigt sie doch wie Gott ein – menschlich gesehen – furchtbar tragisches Schicksal, welches einen in den Wahnsinn treiben kann, wenden kann. Nicht unbedingt in die Richtung die man sich sofort wünscht – Heilung – sondern ganz anders. Joni hat gelernt, und das bezeugt sie selbst, den Rollstuhl aus Gottes Hand dankend anzunehmen. Und Gott gebraucht einen sehr eingeschränkten Menschen auf wunderbare Weise.
Was man darüber hinaus lernt, ist dieses Leben wirklich als Geschenk zu betrachten. Das wir gehen und fühlen können ist nicht Verdienst, sondern Gnade.
„Der Gott, den ich liebe“ – durch das ganze Buch wird klar, wer dieser Gott ist: Jesus Christus, der von sich behaupten kann Weg, Wahrheit und Leben zu sein. Ich wünsche, dass auch wir auf ihn schauen und bekennen können: „Der Gott, den ich liebe“.  
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