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Weltbild & Kultur

Salvator Mundi: Ein Augenzwinkern Gottes

Ein Gastbeitrag von Robert:

Vor zwei Wochen wurde auf einer Versteigerung in New York der „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci zum Rekordpreis verkauft: für 450 Millionen Dollar. Es ist wohl das letzte Bild von da Vinci, das noch im Privatbesitz ist (wobei manche Fachleute bezweifeln, ob es wirklich den Händen da Vincis entspringt).

Seitdem wurde viel darüber diskutiert, wie man diesen Kauf bewerten soll. Die einen sagen, der Kauf stinkt zum Himmel und ist ein Zeichen dafür, dass Geld die Welt regiert – oder vielleicht eher überschwemmt? Die anderen wiederum finden es gut, dass Kunst wertgeschätzt und viel Geld für den Erhalt der Kultur ausgegeben wird.

In einem Beitrag auf NDR Kultur hat Florian Illies, Leiter des Berliner Kunsthauses, einen weiteren interessanten Gesichtspunkt aufgezeigt. Er sagt (frei wiedergegeben):

Ich freue mich angesichts dieser Kunstpreise ganz ungetrübt, weil es die Liebe zur Kunst zeigt und so viele Menschen bewegt, die sich sonst gar nicht mit Kunst beschäftigen. Es zeigt, dass es etwas gibt was über unserem „normalen Leben“ steht.  […] Es gibt eine zweite Dimension, die ich darin sehe: Dieses Kunstwerk ist das teuerste Menschenwerk auf dieser Erde. Es gibt nichts, kein Haus, keine Yacht, die den Preis dieser 1m² Leinwand übersteigt. Dass dieses Kunstwerk gerade ein Bildnis des Salvator Mundis ist, finde ich ein großartiges Augenzwinkern Gottes: Jesus Christus, der Retter der Welt, ist das teuerste was die Welt besitzen kann.

Illies Perspektive hat mich erstaunt und gefreut. Zum einen hat mich sein intelligenter Beitrag in meinem Radiosender bestätigt, zum anderen ermutigt es aber auch, Kulturereignisse aufmerksam zu verfolgen – der Salvator Mundis ist sicherlich ein gutes Gesprächsthema, vor allem dann, wenn man durch die Leinwand zum wahrhaftigen Salvator durchdringt.

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