Dietrich Bonhoeffer schreibt in seinem Buch Nachfolge über Matthäus 10,1-6:
Die Namen dieser ersten Boten werden der Welt aufbewahrt bis zum letzten Tag. Zwölf Stämme zählte das Volk Gottes. Zwölf Boten sind es, die das Werk Christi an ihm vollbringen sollen. Zwölf Throne werden im Reich Gottes für sie als Richter Israels bereitstehen (Mt19,28). Zwölf Tore wird das himmlische Jerusalem haben, in die das heilige Volk einziehen wird und auf denen die Namen der Stämme zu lesen sein werden. Zwölf Grundsteine hat die Mauer der Stadt und sie werden die Namen der Apostel tragen (Apk21,12.14).
Der Auftrag an die Jünger lautete zunächst, Israel zu predigen – allerdings mit dem Ziel, auch die Heiden in die apostolische Tradition einzuschließen:
Wir, die wir zu den Heiden gehörten, waren einstmals ausgeschlossen von der Botschaft. Erst mußte Israel die Christusbotschaft hören und verwerfen, damit sie zu den Heiden komme und eine Gemeinde der Heidenchristen geschaffen würde nach dem Auftrag Jesu Christi. Erst der Auferstandene gibt den Missionsbefehl. So wurde die Beschränkung des Auftrages, die die Jünger wohl nicht begreifen konnten, gerade zur Gnade für die Heiden, die die Botschaft des Gekreuzigten und Auferstandenen empfingen. Das ist Gottes Weg und Weisheit. Uns bleibt nur der Auftrag.