In einem Seminar, an dem ich teilnehmen durfte, wurde in verschiedenen Vorträgen das unterschiedliche Verständnis menschlicher Freiheit diskutiert. Unter anderem ging es in einem Vortrag um die Freiheit, die der aufgeklärte Mensch spätestens mit Immanuel Kant in seiner Vernunft entdeckt haben will.
Ich möchte an dieser Stelle nur eine kleine Beobachtung beschreiben, die ich beim Vortrag gemacht habe. Sie deutet etwas von der Konsequenz einer Weltanschauung an, die sich übermäßig auf die Vernunft des Menschen und seine Unabhängigkeit von Gott stützt.
Der Dozentin wurde am Ende ihres Vortrags von einem Teilnehmer die Frage gestellt, was sie von der Zukunft erwartet. Was würde sie wohl antworten? Sollte der vernunftbegabte Mensch, nach Kant endlich befreit aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit, nicht immer hoffnungsvoller in die Zukunft blicken können?
Bezeichnenderweise beschrieb sie die Zukunft aber pessimistisch.
Meiner Meinung nach ist das kein Zufall. Die letzten Jahrhunderte sind von einer zunehmenden Bestimmung durch Angst und Unsicherheit gekennzeichnet. Der (post)moderne Mensch, auf sich selbst geworfen, verliert zwangsläufig seine hoffnungsvolle Perspektive. So laut man „Freiheit“ ruft, so hoffnungslos ist man doch. Wir entkommen dem Sündenfall und Geschaffensein des Menschen nicht.
Hoffnung kann es unabhängig vom „Gott der Hoffnung“, der sich uns durch Jesus Christus offenbart hat, nicht geben. Hier liegt der neuralgische Punkt, auch jeder Philosophie.