Gesundes Essen spielt bei immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Manche werden durch Allergien und Unverträglichkeiten dazu gezwungen. Andere entscheiden sich freiwillig, stärker auf ihre Gesundheit zu achten. Christen begrüßen diese Entwicklung, stärker auf Ernährung zu achten. Gott fordert uns auf, gute Haushalter des Körpers zu sein, den er uns gegeben hat. Die Gier nach Kalorien ist nicht gottgewollt. Auf der anderen Seite kann die Abwendung von ungesundem Essen aber ebenfalls ungesunde Züge annehmen. Stacy Reaoch stellt fest, dass bei aller Unterschiedlichkeit beide Seiten eines vereinen kann: „the golden calf of food idolatry“.
Manchmal geht unter, dass Paulus z. B. an Timotheus schreibt:
„Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet“ (1Ti 4,4–5).
Ob du eine Tafel Schokolade oder einen Salat mit Tomaten aus deinem Garten isst – du darfst beides genießen. Das Neue Testament gibt uns keine speziellen Hinweise, was wir essen oder worauf wir verzichten sollen. Wir müssen unser Essverhalten – häufig durch den Vergleich mit anderen – nicht dazu verwenden, uns zu rechtfertigen. Wir dürfen es mit Danksagung empfangen. Wir sollten uns nicht über diejenigen, die auf gesunde Nahrung achten, erheben. Wir sollten diejenigen, die sich überhaupt nicht darum kümmern, nicht verachten. Wir sollten uns nicht für bessere Menschen halten und gesundes Essen – ob durch die eine oder andere Haltung – zu einem übergroßen Thema machen.
In Römer 14 nennt Paulus als Grund für Streit unter Christen interessanterweise die unterschiedliche Haltung in Bezug auf Essen:
„Einer glaubt, alles essen zu dürfen; wer aber schwach ist, der isst Gemüse. Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst; denn Gott hat ihn angenommen“ (Röm 14,2–3).
Es spielt erstmal keine Rolle, wer jetzt genau der Schwache ist. Eindeutig aber ist, dass der Text etwas zu den Debatten über gesundes Essen zu sagen hat. Römer 14 erinnert uns daran, dass unser Verhalten in dieser Frage zu einem Hindernis für das Miteinander werden kann. Aber „das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Röm 14,17).
Christen sollten dafür bekannt sein, dass sie sich an den guten Gaben erfreuen, die Gott ihnen schenkt. Wir sollten sie gebrauchen, um Gastfreundschaft zu üben und bereit sein, sich anzupassen. Essen sollte nicht zum Götzen werden, ob durch übermäßigen Konsum oder übertriebene Abstinenz.