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Bibel & Theologie

Es schneit, es schneit!

Als ich heute morgen aufwachte und aus dem Fenster sah, lag frischer Schnee. Über Nacht hatte es geschneit und die ganze Welt war in weiß gehüllt. Ich liebe den Winter. Schnee hat für mich immer etwas Überraschendes, und zwar ganz positiv. Als wenn die Ewigkeit ein sichtbares Zeichen ihrer Gegenwart senden möchte. Schnee erinnert uns an Gott, erklärt Christopher Asmus. Ich stimme ihm voll zu. Frischer Schnee erinnert mich an drei Dinge:

Gott ist der Herr des Universums

Im Schnitt gibt es bei uns ca. 1-2 Tage im Jahr, wo ein ziemliches Schneechaos entsteht und der Schulbetrieb durcheinander gewirbelt wird. Ein Chaos entsteht auf den Straßen, Kinder warten umsonst auf den Schulbus, die Autos kriechen wegen der Glätte durch die Stadt. Alle Pläne für Leistungsnachweise, die gerne in den ersten Stunden geschrieben werden, sind dahin. Letztes Jahr – auch wenn das sehr ungewöhnlich war – fiel sogar eine ganze Woche lang der Unterricht aus. Schnee nimmt uns das Heft aus der Hand. Manche regt das auf, aber ich gestehe – mich überkommt dabei immer ein Gefühl der Erleichterung. Ich habe mein Leben letztlich nicht in meiner Hand. Gott regiert. Er bestimmt über das Wetter, er zieht mir einen Strich durch meine Rechnung, er schenkt mir Freiräume, die ich nicht erwartet habe.

Gott ist Geber aller guten Gaben

Es ist gemütlich, wenn man den Winter aus einer warmen Stube heraus beobachten kann. „Auch das ist eine Gabe Gottes“, hätte der Prediger wohl formuliert. Genauso schön ist es, einen Abendspaziergang zu machen, bei dem man im Laternenlicht leichten Schneefall beobachten kann. Wenn am nächsten Tag die Sonne scheint und die Kinder voller Begeisterung rodeln oder einen Schneemann bauen; wenn ich sogar einen Tag mit dem Snowboard im Tiefschnee fahren kann – das alles ist ein Zeugnis der Güte Gottes. Wer auch immer sich überlegt hat, dass Weihnachten im Kirchenjahr im Winter liegt, der hat eine gute Idee gehabt. Mit dem Winter und im Winter beschenkt Gott uns. Das führt mich zu dem letzten Punkt:

Gott macht uns „weiß wie Schnee“

Jesaja schreibt:

Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der HERR. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiß werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie [weiß] wie Wolle werden (Jes 1,18).

Schnee hat etwas Überraschendes, weil es die Welt komplett verändert. Mag es am Vortag noch grau ausgesehen haben, in kürzester Zeit ist alles verwandelt. Das ist ein wunderbares Bild für das Evangelium. Genauso wie Schnee uns überrascht, überrascht uns das Evangelium. Jesaja hatte direkt davor ein tiefschwarzes Bild von der Sünde der bösen Stadt Jerusalem gemalt. Aber völlig unerwartet lässt er plötzlich in V. 18 den Aufruf Gottes erschallen und lädt seine Zuhörer ein, an die frohe Botschaft zu glauben und umzukehren. Die gleiche Botschaft gilt uns. Und jedes Mal, wenn es schneit, können wir uns daran erinnern.

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