Vor kurzem hat Helmut über die Christian Reading Challenge berichtet, die er mit einigen anderen zusammen durchführt. Er schrieb:
„Das Lesen in der Gruppe motiviert. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einen Unterschied zum ‚unverbindlichen’ Lesen alleine ausmacht“
Während Helmut sich mit seiner Lesegruppe vor allem digital austauscht, ermutigt Brian Wright in einem Artikel für die Gospel Coalition zu wirklichen Treffen, bei denen man gemeinsam liest. Er schreibt einleitend:
„Ich habe mit 25 Jahren lesen gelernt – zumindest habe ich dann gelernt, gemeinsam zu lesen. Ich begann nämlich, an den Treffen einer wöchentlichen Lesegruppe teilzunehmen mit der wir Augustinus, Calvin, Edwards, Lewis und andere Autoren diskutierten. Ich hätte diese Werke alleine lesen können, aber ich hätte sie nicht so tiefgehend verstanden; sie hätten mich auch nicht so tiefgreifend geformt.
Ich verstand die Texte anders, wenn ich sie in der Gruppe las, wenn 20 Gläubige ihre Einsichten, Erfahrungen und Erkenntnisse einbrachten. Damals verstand ich wie wichtig das Lesen in der Gruppe ist.“
Auch ich erinnere mich lebhaft an das gemeinsame Lesen von Mit Ausharren laufen, wobei wir die einzelnen Kapitel meistens bereits vorab gelesen hatten. Ich stimme zu, dass das gemeinsame Lesen und der Austausch einen besonderen Eindruck hinterlassen.
Wright zeigt in dem Artikel, dass diese Vorgehensweise biblisch verankert ist. Er erklärt, dass Evangelisation, Jüngerschaft und Studium im Neuen Testament alle auf das gemeinsame Lesen ausgerichtet sind, weil es fruchtbringender als das Lesen alleine ist. Er schließt mit folgenden Empfehlungen (nur grob übertragen):
„Erstens: Anstatt Gläubige einfach zum Lesen aufzufordern solltest du sie zum gemeinsamen Lesen ermutigen. Älteste könnten das unterstützen, indem sie der Gemeinde, den Hauskreisen und Arbeitsbereichen Leselisten anbieten die sie gemeinsam durcharbeiten können. Jeder einzelne kann eine Lesegruppe ins Leben rufen, die sich nicht nur trifft um die Bibel oder christliche Literatur zu lesen, sondern klassische Romane, Gedichte und Literatur aus jedem anderen Genre. Es ist keine Sünde außerhalb der Bibel zu lesen, denn sola scriptura bedeutet die Vorrangstellung der Schrift, nicht ihre Exklusivität.
Eltern sollten sich vor Augen führen, dass eine gute Bildung gemeinsames Lesen beinhaltet, wenn nicht sogar betont. Die Schule, die meine Tochter besucht, erreicht dieses Ziel auf verschiedenen Wegen. Jede Woche wird eine feste Zeit für gemeinsames Lesen in der Klasse festgesetzt, manchmal kommen dann sogar Besucher dazu. Sie ermutigen die Eltern außerdem, mit ihren Kindern mindestens 600 Minuten im Monat (also ca. 20 Minuten am Tag) gemeinsam zu lesen. Außerdem geben Sie uns eine einfache Vorlage, um den Fortschritt festzuhalten.
Gemeinsames Lesen sollte in Gemeinden, Schulen und zu Hause stattfinden – nicht nur um zu lernen, sondern weil es Spaß macht. Für viele Juden und Christen im ersten Jahrhundert war das Lesen in einer Gruppe auch etwas für die Freizeit, nicht nur eine Tätigkeit innerhalb der Gemeinde oder Schule. Sie lasen, diskutierten und sangen die Schrift gemeinsam in ihren Häusern. Vielleicht könnte deine Familie Die Chroniken von Narnia lesen oder den New City Katechismus lernen, der auch Lieder beinhaltet (leider nur auf englisch).
Wie auch immer du es umsetzt, lies zusammen mit anderen!“
Den ganzen Artikel findet man hier (auf englisch).
2 Antworten auf „Don’t Just Read Alone“
Wir machen das aktuell auch mit einigen Brüdern. Allerdings machen wir das mit einigen Briefen im NT. Bspw. 2 Wochen lang einen Brief lesen und dann gemeinsam austauschen. Es ist wirklich ein Gewinn.
wow, so vom gemeinsamen Lesen in einer gruppe, davon träume ich schon lange, ich habe immer wieder das bedürfnis, das gelesene mit jemanden zu besprächen, was oft nicht so einfach ist.