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Geschichte & Menschen

Was haben Wittenberg, Zürich und Genf gemeinsam? (Buchbesprechung + Verlosung)

[Update] Der Gewinner der Verlosung steht auch fest. Mein Sohn ist zielstrebig auf den Zettel von Robert gekrabbelt und hat ihn damit zum Sieger gemacht. Herzlichen Glückwunsch! Vielen Dank den sechs weiteren Lesern für ihre Teilnahme!

Nicht viel, könnte man auf den ersten Blick meinen. Wenn man aber aus historischer Perspektive auf diese drei Städte schaut, bilden sie als Zentren das Gerüst für vielleicht eines der einschneidendsten Ereignisse der letzten 1000 Jahre: Der Reformation.

Im letzten Jahr wurde das 500-jährige Jubiläum des Thesenanschlags Martin Luthers an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg gefeiert, welcher letztendlich der Anlass (nicht unbedingt die Ursache) für die Ereignisse war, die heute als Reformation bezeichnet werden.[1] Was darauf folgte, hat unbestritten die Welt verändert: Eine Umwandlung von kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen fand statt und so ist die Reformation vielleicht der wichtigste Aspekt für den Übergang vom Mittelalter in die Frühe Neuzeit.

Angesichts der Feierlichkeiten und der damit verbundenen Neuerscheinungen auf dem (populär-) wissenschaftlichen Büchermarkt hatte ich mir die Frage gestellt, wie man sich diesem Ereignis nähern könnte. Eine Biografie zu Luther lag nahe, hätte aber nur einen Teil dieses vielschichtigen Ereignisses beleuchten können. Oder wie einer meiner Marburger Dozenten mal sagte: Die Reformation ist ohne Luther nicht erklärbar, besteht aber nicht nur aus ihm. Den entscheidenden Hinweis fand ich dann bei Ron Kubsch auf dem Theoblog, der auf ein Buch von Irene Dingel hinwies, welche rechtzeitig zum Jubiläum einen Überblick verfasst hatte. Der Titel: Reformation. Zentren – Akteure – Ereignisse.

Die Kirchenhistorikerin aus Mainz geht auf etwa 300 Seiten auf die Vorgeschichte, die bedeutenden Zentren und die Ausstrahlungen der Reformation ein. Es sei vorweg bemerkt: Selten habe ich eine geschichtliche Überblicksdarstellung mit so viel Vergnügen angesichts des gut lesbaren Schreibstils und der wunderbar verdichteten Informationen lesen dürfen.

Insgesamt gibt es drei Buchteile: Zunächst werden die Hintergründe (also das Setting der Reformation) behandelt, im Hauptteil geht es um die im Buchtitel benannten Zentren, Akteure und Ereignisse, während der Schlussabschnitt die Ausstrahlung beinhaltet.

Die Hintergründe der Reformation werden aus zwei Perspektiven beleuchtet, politische und religiöse Gedankenwelten werden in aller Kürze dargestellt. Die Autorin schafft es dabei, auch auf wenigen Seiten die großen Linien darzustellen und dabei die wichtigsten Punkte verständlich zu vermitteln. Es wird deutlich, welche politisch-rechtlichen Charakteristika das Heilige Römische Reich deutscher Nation ausmachen und wie die Beziehungen zwischen Reich, Landesfürsten und den Ständen in ihrer Vielfalt aussahen. Sie stellt heraus, dass das Handeln der Fürsten während der Reformation keinen Widerspruch darstellen muss (wie es heute möglicherweise scheinen könnte): „Dieselben Obrigkeiten, die die Kirche aus ihren angestammten politischen Rechten zu verdrängen suchten, praktizierten eine durchaus aufrichtige Frömmigkeit und lebten in tiefer Devotion. Ihre Eingriffe in kirchliche Strukturen und Belange waren durch Herrschaftskonkurrenz motiviert, zielten aber nicht auf das kirchliche Monopol in der Heilsvermittlung.“[2]

Etwas ausführlicher geht Irene Dingel auf kirchlich-institutionelle Erscheinungen, Frömmigkeit und vorreformatorische Bewegungen ein und zeichnet so ein Bild von den religiösen Umständen am Vorabend der Reformation. Dabei wird deutlich, dass Kirche und Glaube für den Einzelnen und das Gemeinwesen zugleich eine enorme Bedeutung hatten. Die Kirche als Institution durchdrang mit ihren Glaubenssätzen und Dogmen Gesellschaft, Politik und Recht. In diesem Zuge werden Papsttum, Konzilen als leise Kritik und Reformversuch an dem herrschaftlichen Selbstverständnis und die Zusammensetzung des Klerus, also der Geistlichen „vor Ort“ skizziert.

Außerhalb (und doch auf dem Boden) der institutionalisierten Kirche wurde die Frömmigkeit des Einzelnen ab dem 14. Jahrhundert vor allem durch die Mystiker wie Meister Eckhart beeinflusst. Thematisch ging es dabei häufig um die Abkehr von „irdischen Dingen und Äußerlichkeiten“ und die persönliche „Vereinigung mit Gott und Christus“.[3] Aber auch bei diesen Bewegungen handelte es sich um Minderheiten, die aus einer überdurchschnittlich gebildeten Schicht stammten. Die Frömmigkeit der einfachen Leute beschreibt Dingel folgendermaßen: „Sie setzte sich aus den verschiedensten Elementen zusammen und bildete ein Gemisch aus christlichem Gedankengut, Aberglauben und nicht-christlichen Vorstellungen und Praktiken. […] Was das Leben aller grundlegend bestimmte, war der Gedanke an den zeitlichen Tod und das Weltende.“[4]

Bei den sogenannten Vorreformatoren wie Valdes, Wycliff und Hus wird deutlich, dass es Gemeinsamkeiten und Hinführungen auf späteres reformatorisches Gedankengut gibt, aber auch Unterschiede. Klar ist jedoch, dass dadurch offizielle und inoffizielle Bewegungen in Erscheinung treten, die den Boden vorbereiteten.

Etwas zu knapp ist zum Abschluss dieses Teils die Beschreibung von Humanismus und Renaissance als neue (wenn auch nicht vollständig homogene) Bewegung. Auch die Erläuterungen zur Scholastik des Spätmittelalters hätten ein paar Sätze mehr sicher gut vertragen.

Im Hauptteil des Buches dienen die Hauptorte der Reformation als Grundgerüst der Abhandlung, immer wieder ergänzt von chronologisch passenden eher sachbezogenen Kapiteln. Neben Zürich, Straßburg und Genf leitet Wittenberg als Ursprungsort der reformatorischen Ereignisse diesen Teil ein. Auch wenn hierbei ein großer Teil dieses Abschnitts den herausragenden Gestalten der Wittenberger Reformation, nämlich Luther und Melanchthon gehört, weiß die Autorin doch überzeugend zu vermitteln, dass es sich um ein ganzes Netzwerk von Reformatoren handelte, die von Wittenberg ausgehend die Botschaft der Reformation verbreiteten und prägten.

Wer sich nur für den Kern der reformatorischen Lehre interessiert, sei das Kapitel zu Wittenberg besonders ans Herz gelegt. Hier wird erläutert, wie Luther zu den essentiellen Erkenntnissen seiner Theologie kommt und wie die in Wittenberg durch das Schriftstudium entwickelten Lehrsätze (Stichworte: Rechtfertigung, Soli, Struktur der Kirche, etc.) entstehen. Erwähnt werden auch Luthers Bibelübersetzungen und die von ihm eingeführte Predigtpraxis, die sich ganz auf die Wirkung des Wortes verließ; Luther selbst warnte vor zu schnellen Reformen (die das Herz des Menschen unbeachtet ließen) und stellte die Überzeugungsarbeit mit Hilfe der Heiligen Schrift in den Vordergrund. Auch die typisch lutherische Unterweisung durch Katechese bleibt nicht unerwähnt.

Neben Luther wird auch Melanchthon als wichtige Person der Wittenberger Bewegung ausführlich dargestellt. In einem der meines Erachtens stärksten Abschnitte des Buches wird exzellent erläutert, welch wichtige Position der zum Teil im Schatten Luthers stehende Melanchthon einnahm und worin er sich in seinen Überzeugungen von ihm unterschied. Dabei geht Dingel auch auf das heute vorherrschende Bild ein, Melanchthon sei nur wegen seiner Kompromissbereitschaft erwähnenswert: „[…] Dabei stand Melanchthon – wie alle seine Zeitgenossen – fest zu seinen theologischen Überzeugungen, die sich an der reformatorischen Rechtfertigungslehre als unaufgebbares Grundprinzip orientierten.“[5]

Im Kapitel zu den Medien und der Ausbreitung der Reformation (Predigt, Lied, Humanistenzirkel und Buchdruck) wird klar, warum die Reformation im Gegensatz zu Erneuerungsbewegungen aus früheren Zeiten so einen Erfolg haben konnte.

Wichtig für die Reformation waren auch die Auseinandersetzungen und Kontroversen, denen Dingel einen ganzen Abschnitt widmet und welche sie als entscheidend für die Standortbestimmung und Meinungsvielfalt ausmacht. Sie hat die vermutlich vier wichtigsten Konflikte ausgewählt, z. B. den Streit mit Erasmus von Rotterdam über die Unfreiheit des Willens oder den Abendmahlsstreit zwischen Luther und Zwingli.

Einer der vielleicht wichtigsten Auseinandersetzungen wird eine zusätzliche Passage gewidmet. Dem „linken Flügel“ der Reformation (den Irene Dingel lieber als „reformatorischen Dissent“ bezeichnet) ist eigen, dass er zwar aus sehr heterogenen Strömungen bestand, aber einvernehmlich davon ausging, dass die Reformation in „ihren Anfängen stecken geblieben sei.“[6] Die Kritik richtete sich häufig gegen ausbleibende Besserung in ethischer Hinsicht bei lutherischen Kreisen. Dingel versucht die trotz dieses kleinsten gemeinsamen Nenners sehr uneinheitliche Strömung in drei Hauptgruppierungen einzuteilen: Den Täufern, den Spiritualisten und den Antitrinitariern. Die Gratwanderung zwischen nötigen Verallgemeinerungen und Benennung von Unterschieden hinsichtlich der verschiedenen Kreise gelingt ihr dabei außerordentlich gut.

Trotz der verschiedenen Akzentuierungen innerhalb der eigenen Strömung waren die Täufer insgesamt am einheitlichsten Unterwegs. Die Grundlagen für diese Richtung wurden in Zürich gelegt, wo verschiedenen Männern um Konrad Grebel die Maßnahmen Zwinglis nicht weit genug gingen. Darüber hinaus stritt man sich um die Bedeutung der Taufe, was bei den Täufern (wie es der Name schon sagt) zur Erwachsenentaufe führte. Festzuhalten ist, dass auch die Täufer grundsätzlich „von einer über Wort und Glauben geschehenden Rechtfertigung des Sünders ausging[en]“[7], wie es unter anderem bei Balthasar Hubmaier zum Ausdruck kommt. Das wichtigste Dokument der Täuferbewegung waren die „Schleitheimer Artikel“ von 1527, die eine Art Konsens und Grundlage für alle Täufer bildete. Der Hauptgedanke darin: Absonderung und Trennung.

Hilfreich sind die Ausführungen zur Bildung, die veranschaulichen, wie die Reformation humanistische Ansätze aufnahm und in ihrem Sinne weiter führte: „Dass die reformatorischen Bildungsimpulse eine so nachhaltige Breitenwirkung erzielten, lag in dem Zusammenwirken von theologischer Begründung und inhaltlicher Gestaltung von Bildung und Erziehung. Ausgangspunkt war eine Konzeption, die den Menschen als Geschöpf Gottes von seinen sowohl geistlichen als auch weltlichen Bezügen her begriff und seine weltlichen Verantwortlichkeiten den Aufgaben im geistlichen Bereich gleichstellte. […] Erziehung und Vermittlung von Bildung dienten einem doppelten Ziel, nämlich zum einen Fähigkeiten zu vermitteln, die den Zugang zum Wort Gottes und dessen Zugang zum Menschen gewährleisten konnten, und zum anderen Grundlagen für den Bestand der guten Ordnung in den Strukturen des menschlichen Zusammenlebens zu legen.“[8] Abschließend werden die beiden „Typen“ der reformatorischen Bildungsbewegung genannt: Die vor allem von Melanchthon (Überraschung) geprägte Wittenberger Ausprägung und der Straßburger Typ. Neben vielen Gemeinsamkeiten dieser beiden Grundkonzepte werden auch Unterschiede benannt, die sich geografisch auswirkten.

Erwähnenswert sind sicher auch die Kapitel zu den anderen Orten und Zentren der Reformation wie Zürich, Straßburg oder Genf, die trotz ihrer Berufung auf Luther und die Wittenberger Reformation eigene Schwerpunkte entwickeln konnten: Bucer in Straßburg und sein Ringen um Konsens, Calvin in Genf und seine wegweisenden Initiativen für die entstehende reformierte Kirche, aber auch seine Teilhabe im „zweiten Abendmahlsstreit“ mit den daraus folgenden Abgrenzungen zwischen Reformierten und Luthertum und schließlich Zwingl in Zürich, dessen „enger Konnex von Reformation und Obrigkeit“ schnell Widerspruch entstehen ließ. Ebenfalls lesenswert sind weitere Abschnitte zu Reformation und Reichspolitik (v.a. hinsichtlich der Reichstage und ihrer Bedeutung), Krieg und Frieden (z. B. die Bauernkriege) und das Ringen um Konsens ab den 1530er Jahren.

Der Schlussteil beleuchtet die Ausstrahlung der Reformation auf Gebiete abseits des Heiligen Römischen Reiches und bietet dabei kurze Übersichtskapitel zu einzelnen innereuropäischen Territorien. Neben den Niederlanden finden sich zum Beispiel Spanien, Frankreich, Großbritannien, Böhmen und Mähren und einige weitere. Der Schwerpunkt von Irene Dingel ist jedoch das Alte Reich; daher sollte man an dieser Stelle nicht zu viel erwarten. Letztendlich handelt es sich um recht knappe Abschnitte mit einer Übersicht zu Verlauf und Schwerpunkten in den einzelnen Regionen.

In den Niederlanden sind es zunächst lutherische Strömungen, die allerdings nach und nach von reformierten und täuferischen Gruppen abgelöst werden. Allesamt verbindet, dass sie bis zur Gründung der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen (ab den 1560er Jahren) unter einer starken Repression seitens der Obrigkeiten zu leiden haben.

In Skandinavien entwickelte sich langfristig ein konfessionelles Luthertum, das sich ab den 1530er Jahren „nahezu ungehindert entfalten“[9] konnte und bis heute prägend ist.

Das Herzogtum Preußen entwickelte sich als Territorium im Zuge der Reformation aus dem säkularisierten östlichen Teil des Deutschordens und wurde zum Zentrum der Reformation im Osten.

In Frankreich etablierte sich ab 1540 die reformierte Ausprägung. Die protestantischen Gläubigen Frankreichs (Hugenotten genannt) wurden stark verfolgt und wehrten sich auch in kriegerischen Auseinandersetzungen. Nachdem das Toleranzedikt von Nantes 1598 von der Krone missachtet und letztendlich auch aufgehoben wurde, gingen viele Hugenotten ins Ausland und prägten dort Kultur, Wirtschaft usw. und trugen zu deren Aufschwung bei (im Reich z.B. in der Stadt Frankfurt/Main).

In England entwickelte sich mit der Anglikanischen Kirche eine besondere Form zwischen Reformation und Altgläubigkeit. Zwar hatte es reformatorische Tendenzen gegeben; die letztendliche Trennung von der Katholischen Kirche hatte aber politische, ja fast private Gründe. Da König Heinrich VIII. vom Papst die Scheidung verwehrt und der König sogar exkommuniziert wurde, trennte er sich von Rom und schuf eine eigene Kirche, deren Oberhaupt er selbst wurde. „Nun wurden zwar Klöster aufgehoben […], aber in Lehre und Verfassung blieb die anglikanische Kirche zunächst fast altgläubig.“[10] Englische Reformatoren wurden auch verurteilt und verbrannt. Erst anschließende Herrscher setzten (wenn auch zögerlich) reformatorische Lehren durch, wobei die bischöfliche Verfassung unverändert blieb. „Damit gewann die anglikanische Kirche ihr typisches Profil“[11]: In der Lehre reformatorisch, im Gottesdienst bzw. den Zeremonien eher altgläubig. Nicht allen ging das weit genug. Ab den 1560er Jahren entwickelte sich eine Opposition mit stark calvinistischer Ausprägung zur Amtskirche. Ihr Name: Puritaner.

Was nun haben Wittenberg, Zürich und Genf gemeinsam? Sie sind wichtige Zentren der reformatorischen Ereignisse. Sie waren Ursprungsorte für Veränderungen in ganz Europa und darüber hinaus. Irene Dingel schafft es in dem Buch, diese Linien aufzuzeigen und mit Leben zu füllen. Dabei ist es keineswegs nur für Akademiker geschrieben. Es eignet sich wirklich als „Lesebuch“[12] für den geschichtlich und theologisch interessierten Laien, wobei man auch „Arbeit“ erwarten soll: es ist nicht zu erwarten, dass so ein vielschichtiges Ereignis wie die Reformation immer einfach zu erfassen wäre. Manchmal müssen Begriffe und Hintergründe nachgeschlagen werden (wobei das eigentlich selbstverständlich sein sollte).

Eine große Stärke des Buches ist auch, dass man die Kapitel einzeln und im Sinne eines Nachschlagewerks lesen kann; wichtige Informationen werden immer wieder genannt, wobei es meiner Meinung nach nicht redundant-störend, sondern wirklich hilfreich war. Und es ist daher nützlich, wenn man nur bestimmte Bereiche des Buches erarbeiten möchte bzw. kann.

Für die Monografie spricht ebenfalls, dass die Autorin die für ein Überblickswerk wichtige Spannung zwischen großen Linien und anekdotenhaltigen Passagen gut balancieren kann. Wertvoll sind auch das Orts- und Personenverzeichnis und das Bibelstellenverzeichnis am Ende.

Was spricht gegen das Buch? Nicht viel – Eine Zeitleiste hätte dem Buch gut getan, ist aber hinsichtlich der Vielfalt an Darstellungen dieser Art im Netz sicher verschmerzbar. Außerdem ist mir aufgefallen, dass Literatur aus den Fußnoten nicht zwangsläufig im Literaturverzeichnis auftaucht, was ich persönlich als schade empfinde.[13] Und letztendlich tut der Preis weh: 40 Euro für ein gebundenes Werk (E-Book: 32 Euro) sind dann doch nicht für jeden machbar.

Trotzdem: Klare Leseempfehlung!

Verlosung

Ich möchte an dieser Stelle ein Exemplar des Buches verlosen. Unter allen, die im Kommentarbereich ausführen, welcher Aspekt, welche Person, etc. der Reformation sie besonders interessiert und das kurz begründen, landen im Topf. Das Ganze muss bis zum 14.10.2018 um 23.59 passiert sein. Der Gewinner wird per Email kontaktiert.

[1] Ob dieser Anschlag wirklich so stattfand, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden.

[2] S. 23f.

[3] S. 31.

[4] S. 34.

[5] S. 76.

[6] S. 120.

[7] S. 124.

[8] S. 168.

[9] S. 257.

[10] S. 269.

[11] S. 270.

[12] Vorwort, S. 9.

[13] als Beispiel: Heinold Fast, Der linke Flügel der Reformation.

7 Antworten auf „Was haben Wittenberg, Zürich und Genf gemeinsam? (Buchbesprechung + Verlosung)“

Mal davon abgesehen, dass das ganze Thema der Reformation in seiner hier kurz dargestellten Vielseitigkeit sehr spannend ist, interessieren mich zwei Bereiche doch besonders. 1. die Bewegung der Täufer, die meine eigene theologische Herkunft sind (russlanddeutsche Mennoniten) und 2. die reformatorische Rechtfertigunsglehre die für mein persönliches Glaubensleben eine sehr große Bedeutung gewonnen hat. Da ich aber sehr an allgemein Geschichte, und auch an Kirchengeschichte interessiert bin hoffe ich, diese Verlosung zu gewinnen 🙂

Mein persönliches Interesse gilt der reformatorischen Frömmigkeit, besonders dem Verständnis des Verhältnisses von Heiligung und Rechtfertigung (wie das ja besonders in der Orhodoxie weitergedacht wurde). Mir hat das viel von meinem (neutäuferisch-pietistischen) Heiligungsstress genommen. Christus als Ausgang, Mitte und Ziel evangeliumsgemäßen Glaubens – das verdanke ich den Reformatoren und meiner evangelischen Gemeinde.

Ich erhoffe mir von dem Buch, die roten Fäden hinter dem „Ereignis“ Reformation besser zu verstehen.

Ich möchte das Buch gerne lesen, weil ich mich schon seit einiger Zeit generell mal mit der Reformation als solche beschäftigen will. Besonders interessant finde ich den Blick auf die zusammenhänge der Reformation mit der damaligen Kultur, Politik etc.

PS: ich würde auch das eBook nehmen.

Ich würde das Buch gerne lesen, um die Zusammenhänge der Reformation besser zu verstehen. Vor allem welche Personen wie mitgewirkt haben. Ich kenne bisher nur die großen bekannten Namen, aber Personen wie zum Beispiel Melanchton sind auch sehr interessant.

Als allererstes vielen Dank für diesen Artikel, welcher einen wirklich interessanten Einblick in das Buch liefert. Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass obwohl ich mich mit der reformatorischen Theologie an sich viel auseinandergesetzt habe, der historische Kontext viel zu kurz gekommen ist. Mittlerweile hege ich reges Interesse an der Geschichte der Reformation, da diese oftmals ein wesentlich besseres Verständnis der Radikalität der Reformatoren verständlich macht. Zum Beispiel ist die Beachtung des geschichtlichen Hintergrundes bei Calvins Gemeindezucht und Umgang mit Irrlehre unerlässlich. Ebenso auch bei Luther. Der Hintergründe der Reformation sind für mich von besonderem Interesse um zu mehr darüber zu lernen, warum und wie in die Kirchenstrukturen eingegriffen wurde, was im Artikel ja auch schon angesprochen wurde. Die parallelen Entwicklungen zwischen Kirche und Staat sind auch hochinteressant, um u.a. zu sehen wie sich die Reformatoren dem gestellt haben und die „Zusammenarbeit“ von Kirche und Staat praktizierten in der damaligen Zeit. Mich interessiert auch sehr, wie es in der Gruppe der Täufer aussah. Was sie ausmachte und wie diese Gruppe im Verhältnis zu den anderen beiden stand. Vielleicht findet sich dort ja auch die Theologie der Täufer wieder, welche heute zum Teil vom Humanismus und Arminianismus durchdrungen ist. Die Theologischen Auseinandersetzungen sind für mich von persönlichem Interesse, da diese etwas Aufschluss darüber geben können, wie es zu den Ansichten des beispielsweisen „freien Willens“ von Erasmus kam und wie Luther dem schriftbasiert entgegenstand. Aus dem Schlussteil hat mich die Bemerkung sehr angesprochen, dass die Autorin des Buches auf die Ausstrahlung der Reformation eingeht, ganz besonders in den Niederlanden wo man in der heutigen Zeit teilweise ein theologisches Chaos vorfindet. Um allein die Geschichte dort zu kennen, wäre es für mich schon ein Grund dieses Buch zu lesen. Die Verfolgung und der anschließende Einfluss der Hugenotten ist sicherlich hochinteressant, da sich der Glaube trotz heftigster Umstände bewährt und überlebt hat.

Der Artikel macht einem dieses Buch auf jeden Fall schmackhaft. Danke dafür.

Ich habe noch kein wirklich breitgefächertes Wissen über die Reformation in Genf, England oder sonstwo, sondern kenne vor allem den Fokus auf Luther und Wittenberg. Mit dem Buch könnte ich bestimmt einen Teil dieser Wissenslücke schließen.

Ich habe in den letzten Wochen begonnen Auslegungspredigten zum Römerbrief von Wolfgang Nestvogel zu hören. Aufs Neue wurde in mir dabei das Interesse an Luthers Verständnis von der Gerechtigkeit Gottes geweckt, die uns Menschen absolut verdammt und von ihm trennt. Zusammenhängend damit möchte ich gerne die darauffolgenden Erkenntnisse, Entdeckungen und Gedankengänge Luthers, die ihn zur Gnade Gottes führten, nachvollziehen können.
Außerdem würde es mich interessieren, wie andere Reformatoren zu dieser Erkenntnis gelangten.

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