Vielleicht kennst du auch den Kampf, dass du am Morgen nach dem Aufstehen zu deinem Smartphone greifst, um Nachrichten oder Neuigkeiten zu checken? So verstreichen schnell die ersten Minuten des Tages.
Es wäre zu kurz gegriffen, wenn man bloß die Gewohnheit der morgendlichen Handy-Zeit ändern wollte.
„Man muss viel weiter vorne ansetzen. Es beginnt mit unserer Ausrichtung auf Gott und der Entdeckung unserer eigenen Götzen. Daraus ergeben sich erst meine Gewohnheiten. Gott hat uns so geschaffen, dass 99 % aller täglichen Verrichtungen automatisch ablaufen. Für die Änderung kleiner Verrichtungen brauchen wir Wochen bzw. hunderte Male für die Einübung. Unsere Gewohnheiten folgen unseren Prioritäten und diese zeigen, wer unser Gott ist.“ Hanniel Strebel
Wie sollte man als Christ in den Tag starten? Wie sieht ein Morgen aus, der auf Gott ausgerichtet ist und ihn ehrt? Obwohl es hierauf keine allgemein gültigen Antworten für jeden gibt, fand ich die Überlegungen von Reagan Rose in seinem Artikel „How to create a Morning Routine that Honors Christ“ sehr hilfreich und gebe hier Auszüge daraus wieder.
Reagan Rose sieht die Morgenroutine als Grundlage für den ganzen Tag:
„A good morning routine helps you get your heart right, your mind organized and sets your day on a trajectory toward God-honoring productivity.“
Schritt 1: Bestimme die Dauer und lege zeitliche Rahmenparameter fest
Der erste Schritt klingt sehr mathematisch. Es gilt die Rahmenparameter der Morgenroutine zu bestimmen. Wann muss man in den Tag starten, also zur Arbeit fahren oder ähnliches (Startpunkt)? Wie viele Stunden Schlaf (Schlafzeit) benötigt man und wie viel Zeit möchte man der Morgenroutine (Dauer) widmen?
Wenn man diese Fragen geklärt hat, kommt man zu der nötigen Zubettgehzeit (die wichtig ist): Addiere ich die benötigte Schlafzeit und die Dauer meiner Morgenroutine, erhalte ich die Stunden, die ich vor meinem Startpunkt zu Bett gehen sollte. Brauche ich also acht Stunden Schlaf und eineinhalb Stunden für die Morgenroutine und muss um 7 Uhr zur Arbeit fahren, müsste ich dementsprechend um 21:30 Uhr zu Bett gehen.
Reagan warnt davor, den Schlaf zu opfern:
„Sacrificing sleep is a game you can’t win in the long-term. It’s one of our Lord’s daily reminders to us of our creatureliness.“
Schritt 2: Wähle die Elemente
Klar ist: Jeder Morgen sieht anders aus und nicht jeder Christ wird gleich in den Tag starten können und wollen. Reagon Rose schlägt drei Hauptelemente vor, die eine Morgenroutine, die Gott ehrt, ausmachen: orientieren, organisieren und im Vertrauen in den Tag gehen (in Englisch beginnen die Elemente jeweils mit dem gleichen Buchstaben: orient, organize, obey).
„By orient, I mean orient your mind and heart. You need to orient your heart toward God through time in His Word and prayer, and you need to orient your mind toward the day through being ready for what the day has to offer.“
„Organize means looking ahead at the tasks you need to accomplish, the people you need to meet with, and generally just considering what your plan for the day is. This includes activities like reviewing your calendar, planner, and to-do list.“
„By obey, I mean just get going. Your heart and mind are oriented, you have organized a plan for the day, now go serve the Lord with vigor. Whatever the day brings, do it with all your might (Ecclesiastes 9:10).“
Schritt 3: Bedenke den vorhergehenden Abend
Man könnte es auch so ausdrücken, die Morgenroutine beginnt am Abend zuvor mit der Vorbereitung.
„If you want to increase your chances of success, try to set yourself up the night before. For me, this means setting out my Bible, journal, and exercise clothes before I go to sleep.“
Schritt 4: Verfeinere es
Sich einen genauen Ablauf zu überlegen und ihn schriftlich festzuhalten, kann sehr hilfreich sein. Doch mit dem Aufschreiben allein ist es nicht getan. Damit sich neue Gewohnheiten entwickeln oder ändern, braucht man Zeit und ständige Wiederholung (vgl. die hilfreichen Tipps hier von Hanniel Strebel).
Es könnte auch sein, dass du deinen Plan verfeinern oder anpassen musst.
„If you find that what you’ve planned is too much to get done in a morning, then eliminate something. You can make it shorter or longer. The routine is there to serve you, not the other way around.“
Unsere oder Gottes Ehre?
Bei allen guten Gründen für eine Morgenroutine, die auf Gott ausgerichtet ist, ist es mir hier noch wichtig auf eine Sache hinzuweisen. Wir können schnell dazu kommen, unser Leben zu optimieren, eine Checkliste durchzugehen, um sich dabei gut zu fühlen. Auch neue Gewohnheiten können aus stolzen Motiven heraus angestrebt werden, da unser Herz betrügerisch und egozentrisch ist. Unsere Zufriedenheit darf nicht von einer gelungenen Morgenroutine abhängen, sondern allein in Gott begründet sein. Eine gesunde Morgenroutine sollte nicht selbst-zentriert, sondern auf Gott ausgerichtet sein. So wird sie der Ehre Gottes dienen.