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John Pipers Berufung zum Pastor

John Piper wurde 33 Jahre alt, als er im Januar 1979 in sein Tagebuch schrieb: „Das 33. Lebensjahr war ein entscheidendes Jahr für Jesus. Tief in mir fühle ich, dass es auch bei mir so sein wird.“

Er schrieb fast täglich in sein Tagebuch, doch in den ersten zwei Wochen im Oktober desselben Jahres blieb es leer. Ihn bewegte etwas, das sich in einem langen Tagebucheintrag vom 14. Oktober ergoss. Es ging um seine Entscheidung, seine Lehrtätigkeit als Theologe aufzugeben und Pastor einer Gemeinde zu werden.

Der Eintrag beginnt mit folgenden Worten: „Ich bin heute Abend näher dran als je zuvor, […] Pastor zu werden. Der Drang ist fast überwältigend.“

Beim Nachdenken über die Entscheidung rang er mit seiner eigenen Unfähigkeit und der Frage, welche Qualifikation letztlich entscheidend ist:

„Wer soll die Herde Gottes hüten? […] Ist das Kriterium für die Beurteilung der Eignung zum Dienst, dass man keine Schwierigkeiten sieht, eine Gemeinde zu leiten? Sind die Manager-Fähigkeiten heutzutage für die Berufung so wichtig, dass das Brennen, dass das Wort gepredigt, gelebt und angewendet werden muss, keine Rolle mehr spielt?“

Was ihn zum Pastorat trieb, war seine Liebe zum Wort Gottes:

„Oh, wenn ich nur etwas mit dem Wort, mit Worten machen könnte, um mit ihnen einen Weg zu bahnen – etwas Mächtiges, voller Herrlichkeit, etwas, das die Fundamente erschüttert. Ein Buch, um eine Flamme in der Gelehrtenwelt zu entzünden, ein kleines Lied, um tausende Hausfrauen und Ehemänner zum Singen zu bringen, eine Predigt, um alle Verlorenen an diesem Ort zu retten, eine Geschichte, um die Kinder zu erfreuen und sie zu lehren.“

Diese Aussage spiegelte seine tiefe Überzeugung wider, dass Gottes Wort Kraft hat, Menschen zu verändern: „Ich glaube, ich glaube wirklich, dass Gott mich zu einem Gefäß seines Wortes gemacht hat, durch das Menschen verändert werden, wenn es ausgegossen wird.“ So stellt er schließlich fest: „Ich muss es tun!“ und: „Das ist mein letztes Wort: Ich kann mich jetzt nicht entscheiden. Aber ich weiß, welche Seite gewinnen soll – das Pastorat.“

Den ganzen Bericht über Pipers Berufung kann man hier nachlesen. Wer selbst mit der Frage nach der Berufung zum geistlichen Dienst ringt, dem empfiehlt sich als hilfreiche Lektüre das Buch Discerning your Call to Ministry. How to know for sure and what to do about it von Jason K. Allen.

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