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Bibel & Theologie

„Auf dein Wort, Herr“

Diese berühmte Antwort von Petrus hat für das Leben in der Nachfolge Jesu nichts an Relevanz verloren.

In Lukas 5,1-11 findet sich die Geschichte vom „wunderbaren Fischzug des Petrus“. Jesus fordert Petrus dazu auf, am hellen Tage sein Netz auszuwerfen. Nachdem Petrus einwendet, er habe die ganze bereits erfolglos gefischt, willigt er mit den Worten „Auf dein Wort, Herr“ trotzdem ein, Jesus zu gehorchen. Diese Antwort hat für das Leben in der Nachfolge Jesu nichts an Relevanz verloren.

(1) Auch von uns kann Jesus Dinge verlangen, die im ersten Moment sinnlos erscheinen

Als erfahrener Fischer wusste Petrus natürlich, wie man Fische fängt – besser als Jesus, könnte man hinzufügen, denn der war ja Zimmermann. Und obwohl Petrus das weiß, ist er bereit, das alles zurückzustellen und seinem Wort zu gehorchen. Was Petrus mit „Auf dein Wort, Herr“ zu verstehen gibt, ist, dass er bereit ist, etwas zu tun, was sich überhaupt nicht sinnvoll anfühlt. Das Vertrauen in Jesus ist größer als das, was ihm sein Verstand und seine Gefühle sagen.

Auch von uns kann Jesus Dinge verlangen, die sich nicht richtig anfühlen. Macht es Sinn, zu beten, wenn man doch eigentlich so viel zu tun hat? Ich fühle mich gar nicht danach, meinem Nächsten zu vergeben. Und auch die uns umgebenden Kultur erzählt ständig Geschichten von dem „guten Leben“, das sich „richtiger“ anfühlen kann als Christusnachfolge. „Auf dein Wort, Herr“ ist hier die richtige Reaktion.

(2) Gehorsam führt zu einem wunderbaren Fischzug

In unserem Fall werden uns wohl keine Fische beschert, aber die Früchte des Geistes, von denen der Galaterbrief spricht, werden in unserem Leben wachsen. Es ist interessant zu beobachten, dass Petrus nachdem er Jesus gehorsam war, seine Sündhaftigkeit erkennt, Jesus ihm aber auch gleichzeitig Frieden zuspricht und ihm einen Auftrag erteilt. Wer nicht bereit ist, Jesus zu gehorchen, darf nicht damit rechnen, dass sein Wirken im Leben spürbar wird. Wenn wir Jesus aber gehorchen, sollten wir damit rechnen, dass er unser Leben tatsächlich verändert.

(3) Auch Jesus musste einmal tun, was ihm nicht sinnvoll erschien

Auf Jesu Wort zu hören, ist nicht immer leicht. Der Blick auf Jesus sollte uns da ermutigen: Auch Jesus hat in seinem Leben einen Moment erlebt, in dem er etwas tun musste, das ihm nicht sinnvoll erschien. Im Garten Gethsemane bat er seinen Vater, doch den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen – er sagte aber auch „Auf dein Wort, Herr“ („Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“). Und auch Jesus hat einen wunderbaren Fischzug gemacht, hat er doch dich und mich zu sich gezogen.

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