Fünf Zitate aus Newton on the Christian Life: To Live Is Christ von Tony Reinke, in denen es um die calvinistische Überzeugung von John Newton (Dichter von „Amazing Grace“) und seinen (weisen) Umgang mit den Lehren der Gnade geht:
Als Newton mal gefragt wurde, ob er ein Calvinist sei, warf er ein Stück Zucker in seinen Tee, gab heißes Wasser dazu und sagte: „Ich bin mehr als alles andere ein Calvinist; aber ich gebrauche meinen Calvinismus in meinem Schreiben und Predigen so wie ich diesen Zucker benutze. Ich gebe ihn nicht allein, und ganz; aber vermischt, und aufgelöst.“ (Pos. 351)
„Ich denke diese Lehren sollten in einer Predigt enthalten sein, so wie Zucker in einer Tasse Tee, der jeden Schluck versüßt, aber nirgendwo als ganzes Stück zu finden ist.“ (Pos. 354)
„Newton verspürte niemals den Druck, die Leute von der Kanzel mit calvinistischen Lehren vollzustopfen.“ (Pos. 359)
„‚Die Einsichten, die ich durch die Lehren der Gnade empfangen habe, sind essenziell für meinen Frieden,‘ schrieb er. ‚Ohne sie könnte ich nicht einen Tag oder eine Stunde gut leben.'“ (Pos. 361)
„Ich fürchte mich vor dem, was von manchen extremer Calvinismus („High Calvinism“) genannt wird. Ich empfinde viel mehr geistliche Verbundenheit mit manchen Arminianern als ich es mit manchen Calvinisten könnte; und wenn ich wüsste dass ein Mensch sich vor Sünde fürchtet, das Wort Gottes liebt und Jesus nachfolgt würde ich keine Bemühungen unternehmen um ihn zu den calvinistischen Lehren zu bekehren (Newton formuliert so schön, dass ich es nicht übersetzen konnte: „I would not walk the length of my study to proselyte him“). Nicht, weil ich denke, dass sie nur reine Optionen sind oder dass sie nur geringe Bedeutung für den Gläubigen haben – ich denke das Gegenteil; sondern weil ich glaube dass diese Lehren keinem etwas Gutes tun, bis man sie von Gott gelehrt wird.“ (Pos. 544)
Eine Antwort auf „Newton: Ich gebrauche meinen Calvinismus wie Zucker im Tee“
Lieber Waldemar, danke für diesen schönen Beitrag. Amen zu Newtons Wort! Diese wunderbare Gabe, eigene Überzeugungen, die für die Anderen eckig und hart sein können, so zart und fein zu gebrauchen, dass sie allen zum Segen werden, müssen wir uns alle (ich als erster, sehe ich ein) aneignen. Ich denke an den Pastor unserer Gemeinde, der nach einem gut halben Jahr unserer Bekanntschaft den Satz fallen ließ: „Ich bin Calvinist“. Das bleibt bis heute die einzige Möglichkeit, wo ich das merken könnte (und ich bin da sensibel, das weißt du😉).
Ja, wir müssen alle den Zucker der Gnadenlehre, egal welche Marke wir nutzen, ob da A oder C oder sonst was auf der Packung steht, auf die Art beimischen, dass dieser Tee auch für andere genießbar sei.
Liebe Grüße
Max