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Bibel & Theologie

Heiligung ist eine Seite der Errettung

Wahre Erlösung bringt den Wunsch mit sich, heilig gemacht zu werden. Wenn Gott uns durch Christus rettet, rettet er uns nicht nur von der Strafe der Sünde, sondern auch von ihrer Herrschaft. Bischof Ryle bemerkte: „Ich bezweifle in der Tat, ob wir irgendeine Berechtigung haben, zu sagen, ein Mensch kann wohl bekehrt sein, ohne auch für Gott geheiligt zu sein. In der Heiligung wachsen kann er zweifellos und wird er auch so, wie er in der ihm gewahrten Gnade zunimmt; Aber wenn er nicht an demselben Tag seiner Bekehrung und Wiedergeburt, für Gott geheiligt wurde, dann weiß ich nicht, was Bekehrung bedeutet.“

Unsere Erlösung zielt gänzlich darauf ab, dass wir „heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe“ (Eph.1,4). Wer als Christ fortfährt, in Sünde zu leben, handelt gegen das Ziel, das Gott mit unserer Erlösung verfolgt. Von den Schriftstellern, die vor drei Jahrhunderten lebten, drückte es einer so aus: „Was für eine seltsame Art von Erlösung begehren jene Menschen, die sich nichts aus der Heiligung machen … Sie würden durch Christus gerettet sein und doch außer Christus in einem fleischlichen Zustand bleiben … Ihnen waren die Sünden vergeben, nicht damit sie in Zukunft mit Gott in Liebe wandeln, sondern damit sie ihre Feindschaft gegen ihn ohne Furcht vor Strafe praktizieren könnten.“

Heiligung ist notwendig, aber nicht als Bedingung für unsere Errettung – das wäre Errettung durch Werke -, sondern als eine Seite der Errettung, die wir im Glauben an Christus empfangen. […] Deshalb können wir vielleicht sagen, niemand kann Christus für seine Errettung vertrauen, ohne ihm nicht auch für seine Heiligung zu vertrauen. Damit ist nicht gemeint, dass das Verlangen nach Heiligung schon dann ein bewusster Wunsch sein muss, wenn jemand zu Christus kommt. Vielmehr bewirkt der Heilige Geist, der in uns rettenden Glauben schafft, in uns auch das Verlangen nach Heiligung. Er bewirkt das eine nicht ohne das andere. […] Dieselbe Gnade, die uns das Heil bringt, lehrt uns, dem ungöttlichen Leben zu entsagen. Wir können nicht nur eine Hälfte der Gnade Gottes empfangen.

aus: Jerry Bridges, Streben nach Heiligung, S. 31f

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