Kategorien
Leben als Christ

Tim Keller: Wie man Arroganz vermeiden kann

„Kannst du dir das vorstellen, der Neue ist Arminianer?!“ – „Und sie ist Calvinistin!“ – „Was, aber von Eschatologie hat er doch gar keine Ahnung!“ – „Du musst nur mal dieses Buch lesen, dann wird dir ALLES klar“ – „Man muss schon ziemlich blöde sein, wenn man das noch glaubt!“ – „Warte, ich hau das mal gerade bei Twitter raus…“ – „… ich retweete das, wir brauchen mehr Likes!“

„Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph. 4,5) – oder doch nicht? Christen sind manchmal sehr (streit)lustig. Wir kennen doch alle die oben angeführten Phrasen und müssen uns wohl auch des Gebrauchs dieser schuldig bekennen. Was alle diese Phrasen verbindet ist ein Gefühl der Überlegenheit, der Arroganz. Tim Keller nennt in diesem Video zwei Wege, diese Arroganz zu überwinden:

Auch wenn sich das Video primär an Pastoren richtet (es geht um „pastorale Arroganz“), glaube ich, dass wir alle von Kellers Hinweisen lernen können. Schließlich muss man nicht Theologie (oder auch andere Fächer) studiert haben, um sich über die „naiven“ Ansichten anderer lustig zu machen. Dabei sollten wir nicht vergessen: Viel Wissen bedeutet noch lange nicht, für die Probleme des (geistlichen) Lebens gewappnet zu sein.

Auch den zweiten Punkt von Keller halte ich für wichtig: sich nämlich ehrlich und gewissenhaft mit der Position des anderen auseinanderzusetzen; um es mit Keller zu sagen: sich außerhalb seines eigenen „theologischen Stamms“ zu bewegen. Auch wenn man natürlich zu seinen Ansichten finden muss (und diese dann auch verteidigen darf und soll), sollte dies, glaube ich, immer in einer Haltung geschehen, die das konstruktive Gespräch mit dem anderen sucht, nicht nur über ihn.

Einen ähnlichen Gedanken von Klaus Vollmer habe ich hier bereits einmal angeführt; auch Gunnar Engel hat sich kürzlich Gedanken zu diesem Thema gemacht.

Kommentar verfassen