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Bibel & Theologie

Eine dreifache Glaubenstatsache (3): Christus in uns

Was ist die Kraftquelle des Glaubenden, der in Christus hineinversetzt worden ist und durch den Geist in der Gegenwart Christi lebt? Es ist Christus selbst, der hier wirkt. Fritz Binde beschreibt das in Vom Geheimnis des Glaubens so (die kursiv markierten Teile sind im Original durch größeren Zeichenabstand hervorgehoben):

Und die Lichtflut solcher durch den Herrn verheißenen und nun durch den Heiligen Geist gegebenen Erkenntnis geleitete sie jetzt auch hinein in den dritten, den engsten Kreis des Glaubensgeheimnisses, der eigentlich nur ein Punkt, nämlich der Mittelpunkt des Geheimnisses ist: die Jünger erkannten Christus in sich! Sie erkannten sich auf einmal als die Träger seines Wortes und Geistes. Mit dem Empfang des Heiligen Geistes wußten sie, daß er ihnen von seinem Geist gegeben hatte (1. Joh. 4,13). Jetzt war es ihnen gewiß geworden, daß der Geist des Vaters und Christi aus ihnen redete (Matth. 10,20). Nun konnten sie auch gehorchen! Kein äußerer Zwang eines unbegriffenen, unheimlichen Geschehens drückte und verwirrte sie mehr, nein, ihr Innerstes und Gewissestes, Christus in ihnen, bewegte sie nun. Welch eine Umwandlung! Keiner rechnete mehr mit sich selber, mit seiner eigenen Macht oder Ohnmacht, mit seinem eigenen Können oder Nichtkönnen, nein, jeder hatte nur noch eine Rechnung, nämlich die Rechnung des Glaubens: Christus in mir! Das Glaubensgeheimnis wurde zum ureigensten, persönlichsten Lebens- und Kraftgeheimnis. Es wurde verborgenes Einzelgeheimnis in jeder Seele. So vervielfältigte es sich an „jenem Tage“ ins mehr als Dreitausendfache. So wurde Christi Streitschar geboren. „Es kam aber jede Seele Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel“ (Apg. 2,43).

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